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16.06.2007 | 08:05 | Bioobst 

Forscher: Pfirsiche aus biologischem Anbau sind süßer

Avignon - Agrarwissenschaftler haben am Beispiel des Pfirsichanbaus den Einfluss der landwirtschaftlichen Praxis auf die Qualität der Früchte untersucht.

Pfirsiche
(c) proplanta
Die Studie, die in der Region Rhône-Alpes zwischen 2004 und 2005 durchgeführt wurde ergab, dass die Qualität der Früchte eng mit der Intensivierung des Obstanbaus verbunden ist. Die Forscher analysierten den Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Düngemitteln, der Bewässerung, der Baumstärke und der Leistungsfähigkeit der Kulturen, die nach Ertrag und Qualität der Früchte (Zucker- und Polyphenolgehalt) bemessen wird. Hohe Erträge, eine starke Stickstoffdüngung und kräftige Bäume sind der Produktion von Qualitätsfrüchten abträglich. Durch die ökologische Landwirtschaft sind die Bäume schlanker und unterliegen geringeren Interventionen als bei der konventionellen Bewirtschaftung. Zwar fallen der Ertrag und die Fruchtgröße geringer aus, die Pfirsiche sind jedoch süßer und erfüllen bessere Voraussetzungen für die Synthese der Polyphenole.

Hinsichtlich der Produktqualität und der Auswirkungen auf die Umwelt könnte eine Tendenz hin zur Intensivierung der ökologischen landwirtschaftlichen Praxis, zur Erhöhung des Ertrages und somit der Rentabilität, alle Vorteile dieser Züchtungsmethode verlieren.

Die Ergebnisse dieser Studie wurden auf dem 3. QLIF Congress „Improving Sustainability in Organic and Low Input Food Production Systems” vorgestellt. J. Fauriel, S. Bellon, D. Plenet, M. J. Amiot: “On-farm influence of production patterns on total polyphenol content in peach”, Universität Hohenheim, 20-23/03/2007. (PM)


Weitere Infos zum Thema Pfirsich:
Der Pfirsich wurde von Alexander dem Großen auf seinen Eroberungszügen in Persien entdeckt und "Persische Pflaume" getauft (Prunus persicum). Daraus entwickelte sich das Wort "Pfirsich". Tatsächlich aber stammt der Pfirsich aus China und wird dort schon seit mehr als 4000 Jahren konsumiert. Die Chinesen stellen aus seinem Fruchtfleisch eine Massagecreme her. Die europäische Ausbreitung begann von Griechenland im ganzen Mittelmeergebiet.

Arabische Ärzte glaubten jedoch zu Zeiten Mohammeds, dass Pfirsiche Magenfäule verursachen. Daher verbannten sie die Frucht. Und weil ihr Ruf auch in unseren Breiten sehr gut war, wurden auch im westeuropäischen Mittelalter kaum noch Pfirsiche angebaut. Erst im 13. Jahrhundert begann man wieder mit der Kultivierung, nachdem Ärzte aus Salerno Entwarnung gaben.

Die typischerweise hierzulande angebotenen Pfirsiche haben ein gelbes Fruchtfleisch, weil dies für den Verbraucher optisch besser aussieht. Weißfleischige Pfirsiche schmecken aber in der Regel noch viel besser. Leider aber sind sie nicht ganz so robust und daher aus den Erzeugerländern  nicht so leicht zu transportieren. Die Farbe des Fruchtfleischs gibt über den Reifegrad keinen Aufschluss. Aber Sie können die Reife am Duft erkennen. Außerdem sollte das Fruchtfleisch einem leichten Druck etwas nachgeben.

Pfirsiche stecken voller Vitamine A, B1 und B2 und liefern zusätzlich die Mineralstoffe Phosphor und Kalium. Sie sind harntreibend und entschlackend. Pfirsiche haben 46 Kalorien je 100 g Fruchtfleisch.
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