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31.08.2009 | 10:42 | BIOerleben 2009 

Bioerleben - Verbraucherinformation mit Erlebnischarakter

Rostock-Warnemünde - "Die BUGA mit über 1,4 Mio. Besucher in Schwerin ist wirklich ein Genuss!

Bioerleben 2009
(c) proplanta
Aber heute bin ich mit den Landwirten, den Verbänden des ökologischen Landbaus, den Unternehmen der Ernährungswirtschaft und weiteren Akteuren der ökologischen Land- und Ernährungswirtschaft nach Rostock gekommen, um Ihnen im wahrsten Sinne hautnah einen Einblick in die Wirtschaftsweise des ökologischen Landbaus und in die Vielfalt der Produkte zu geben", sagte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus gestern anlässlich des Aktionstages "BIOerleben" in Rostock-Warnemünde.

Zum 5. Mal haben die VerbraucherInnen hier die Gelegenheit, auch  die hinter den Produkten stehenden Menschen persönlich kennen zu lernen und etwas über ihre Regionen zu erfahren. "Hier gilt die goldenen Regel: Transparenz schafft Vertrauen. Wir wollen den Verbrauchern klar vor Augen führen, dass hochwertige Produkte aus dem ökologischen Landbau ihren Preis haben", so Minister Dr. Backhaus. Aktive Öffentlichkeitsarbeit sei ein wesentlicher Stützfeiler für eine erfolgreiche Entwicklung des ökologischen Landbaus, weshalb der Minister den Aktionstag sehr begrüße. "Die hier anwesenden ökologisch wirtschaftenden Betriebe belegen durch die Veredelung ihrer Produktion, dass sie sich den Anforderungen des Marktes stellen", macht Dr. Backhaus deutlich.

Mit nach wie vor steigender Tendenz waren im ersten Halbjahr 2009 955 Betriebe der Land- und Ernährungswirtschaft entsprechend der EG-Ökoverordnung zertifiziert. Damit haben sich gegenüber dem Stand vom 31.12.2008 insgesamt 39 Unternehmen im Land neu zertifizieren lassen, davon 24 Landwirtschaftsbetriebe. 763 landwirtschaftliche Unternehmen bewirtschaften nunmehr ca. 120.000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche. Damit stehen 8,9 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Mecklenburg-Vorpommern unter Bewirtschaftung nach den Vorgaben der EG-Ökoverordnung. Der Bundesdurchschnitt liegt bei ca. 5,4 % (907.786 ha). Mecklenburg-Vorpommern nimmt im Bundesvergleich damit eine Spitzenposition ein. Von hoher Bedeutung ist der Zuwachs bei nicht landwirtschaftlichen Betrieben (Verarbeitung, Handel, Import). Ihre Zahl ist um weitere 14 Betriebe auf 191 gestiegen.

Minister Backhaus informierte darüber, dass es auch künftig das Ziel der Landesregierung sei, durch einen Komplex verschiedener Maßnahmen günstige Rahmenbedingungen für eine positive Entwicklung der ökologisch zertifizierten Betriebe der Land- und Ernährungswirtschaft zu schaffen. "Dafür stellt das Landwirtschaftsministerium in der Förderperiode 2007-2013 allein für die ökologische Bewirtschaftung von Landwirtschaftsflächen ca. 46 Millionen Euro mehr als in der vergangenen Förderperiode zur Verfügung. Das sind insgesamt 115 Millionen Euro. Darüber hinaus haben wir den Fördersatz des ökologischen Landbaus auf 150 Euro je Hektar Acker- bzw. Grünlandfläche erhöht. Auch der Fördersatz im Rahmen des Agrarinvestitionsförderprogramms (AFP) soll in Kürze für Investitionen in der ökologischen Tierproduktion auf 35 Prozent angehoben werden."

Wachstumspotenziale sieht der Minister in der stärkeren Vernetzung von Landwirtschaft und Tourismus. Die Zahl der Restaurants und Cafés, die sich ihre Bio-Küche zertifizieren lassen und regionale Produkte anbieten, steige stetig. Derzeit seien 59 Unternehmen zertifiziert. "Solche direkten Verbindungen zwischen Landwirtschaft und Gastronomie begrüße ich ausdrücklich. Sie sind ein wichtiger Baustein auf dem Weg zum "Gesundheitsland MV" und unterstützen regionale Kreisläufe sowie einen nachhaltigen Tourismus", so der Minister.


Rund um den Leuchtturm präsentierten gestern zahlreiche Anbieter aus der Region ihre Produkte. Mit Bio-Bratwurst und -pizza oder Schwein am Spieß, Antipasti und Wein aus ökologisch erzeugten Trauben war für jeden Geschmack etwas Kulinarisches dabei. Naturmode und -kosmetik ergänzten das Angebot.

Über 50 Aussteller - Produzenten und Vermarkter von Bio-Lebensmitteln, Anbieter von Naturkosmetik und Naturmode sowie Vertreter von Anbauvereinen - brachten den Besuchern ihre Produkte nahe und standen dem interessierten Publikum Rede und Antwort. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm auf der Bühne bot Musik und Artistik, Modenschau und Kochvorführungen sowie Produktpräsentationen. (PD)
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