Vorausgegangen war ein Berufungsverfahren, bei dem er sich gegenüber den anderen Mitbewerbern durchgesetzt hatte. Seit 1. Juli leitete er das vTI bereits kommissarisch.
Folkhard Isermeyer wurde 1958 in Braunschweig geboren. Nach dem Studium der Agrarwissenschaften in Göttingen promovierte er 1987 über einen internationalen Vergleich von Produktionssystemen der Milchviehhaltung. Im Jahr 1990 übernahm er als Direktor und Professor die Leitung des FAL-Instituts für Betriebswirtschaft. Schwerpunkte seiner Forschungstätigkeit waren die europäische Agrarpolitik, die Analyse der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen
Agrarwirtschaft, die Betriebsgrößenfrage in der Landwirtschaft sowie die Umweltpolitik und die Forschungspolitik im Agrarbereich.
Seine Forschungsergebnisse hat er in über 300 Veröffentlichungen und über 600 Fachvorträgen publiziert. 1996 wurde er von der Universität Göttingen zum Honorarprofessor ernannt. Neben seiner wissenschaftlichen Reputation verfügt er über umfangreiche Erfahrung in der Politikberatung und Gremienarbeit; unter anderem als Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats für
Agrarpolitik des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und als Präsident des Dachverbandes Agrarforschung.
Professor Isermeyer ist heute (3. September) am vTI in Braunschweig im Rahmen einer Feierstunde von Bundesministerin Ilse
Aigner in sein neues Amt eingeführt worden. Gleichzeitig wurde dabei sein Vorgänger Professor Carsten Thoroe verabschiedet, der als Gründungspräsident anderthalb Jahre lang den Aufbau des Johann Heinrich von Thünen-Instituts kommissarisch geleitet hatte und der Ende Juni 2009 in den Ruhestand getreten ist.
Das vTI ist eines von vier Bundesforschungsinstituten im Ressort des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Schwerpunkte der breit gefächerten Forschungsarbeit sind die Entwicklung ländlicher Räume, Forst- und Holzwirtschaft, Fischerei, Agrarökonomie, Technologie und stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe,
Klimawandel,
Biodiversität und Ökologischer Landbau. Die 15 Einzelinstitute des vTI verteilen sich auf die Standorte Braunschweig (Hauptsitz), Hamburg, Großhansdorf, Eberswalde, Rostock, Trenthorst und künftig auch Bremerhaven. (PD)