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03.02.2014 | 10:24 | Agrarstrukturerhebung 

Saisonarbeitskräfte von großer Bedeutung für Landwirtschaft

Bad Ems - In der heimischen Landwirtschaft kommt dem arbeitsintensiven Wein- und Gemüsebau eine große Bedeutung zu.

Saisonarbeitskräfte
(c) proplanta
Da in diesen Produktionszweigen viele Arbeiten - wie z. B. die Weinlese oder die Gemüseernte - stets nur in begrenzten Zeiträumen zu erledigen sind, beschäftigen die 19.100 landwirtschaftlichen Betriebe eine große Zahl von Saison- oder Aushilfskräften.

Nach dem Ergebnis der im März 2013 durchgeführten Agrarstrukturerhebung wurden nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems 46.400 Saisonarbeitskräfte gezählt. Damit wurden über die Hälfte (51 Prozent) der insgesamt 90.500 Beschäftigen als Saison- oder Aushilfskräfte eingesetzt; im Vergleich zum Jahr 2010 war dies ein Zehntel weniger.

Eine Vollbeschäftigung wurde für 18.000 Personen registriert. Einer regelmäßigen Tätigkeit, deren Umfang aber keine Vollbeschäftigung ausmachte, gingen 26.100 Personen nach. Der hohe Anteil Teilbeschäftigter ist unter anderem auf die große Zahl an Betrieben zurückzuführen, die im Nebenerwerb geführt werden.

Gründe für den Rückgang der Beschäftigtenzahlen sind der Strukturwandel in der Landwirtschaft und der technische Fortschritt. So verringerte sich zwischen 2010 und 2013 die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe um gut sieben Prozent.

Im Rahmen des technischen Fortschritts werden Arbeitskräfte einsparende Techniken eingesetzt. So nahm im Vergleich zu 2010 der auf Arbeitskräfte-Einheiten umgerechnete Arbeitseinsatz um zwei Zehntel auf 5,2 Arbeitskräfteeinheiten je 100 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche ab.

Die aktuellen Ergebnisse verdeutlichen zudem, dass die Altersstruktur der Betriebsinhaber ungünstiger geworden ist. Fast 39 Prozent der Inhaber von Familienbetrieben waren 2013 zwischen 45 und 54 Jahre alt. Im Jahr 2010 waren es erst 36 Prozent und im Jahr 1999 nur 26 Prozent. Auch in der nächsthöheren Altersklasse (55 bis 64 Jahre) nahm der Anteilswert zu.

Aktuell entfallen fast 33 Prozent der Betriebsinhaber auf diese Altersklasse. 1999 betrug der Anteilswert erst 25 Prozent. Dagegen war der Anteil der unter 35-Jährigen 2013 mit 4,2 Prozent wesentlich kleiner als 1999 (13 Prozent). (statistik-rlp)
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