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04.03.2010 | 22:37 | Alleen-Wettbewerb 

Start des Alleen-Wettbewerbs 2010 des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes

Molfsee - Beim Start des Alleen-Wettbewerbs des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes (SHHB) hat Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane Rumpf als Schirmherrin die wichtige ökologische Funktion der Alleen im Lande betont.

Start des Alleen-Wettbewerbs 2010 des Schleswig-Holsteinischen Heimatbundes
Im Freilichtmuseum Molfsee (Kreis Rendsburg-Eckernförde) sagte sie: "Alleen und Baumreihen verbinden nicht nur Orte, sondern auch Biotope, und sie sind dabei selbst Lebensraum seltener Pflanzen und Tierarten", so Frau Rumpf heute (4. März). Zugleich dankte sie dem SHHB und dessen Vorsitzender Jutta Kürtz für die Initiative, die mit Unterstützung der Umweltlotterie BINGO! ins Leben gerufen wurde: "Dieser Wettbewerb ist ein positives Beispiel dafür, wie Verbände und Organisationen unsere Natur- und Kulturgüter verantwortungsvoll in Szene setzen können."

Die SHHB-Vorsitzende Kürtz sagte: "Es ist wichtig, dass wir nicht aufhören, auch weiterhin wie unsere Ahnen Bäume zu pflanzen für die künftigen Generationen - auch und insbesondere Alleen." Mit dem Alleen-Wettbewerb setze der SHHB nicht nur seine gute Tradition landesweiter Wettbewerbe fort, Ziel sei dabei auch immer wieder, die Bedeutung wichtiger Kulturlandschaftselemente im öffentlichen Bewusstsein zu stärken. "Die Alleen mit ihrer Jahrtausende alten Ursprungsgeschichte, mit ihren Jahrhunderte alten Zeugen, sind Teil unserer lebendigen Kulturlandschaft. Vor langer Zeit sind sie für uns gepflanzt worden", so Frau Kürtz. Dabei weckten Alleen bei vielen gute Erinnerungen: "Wenn ich an Schleswig-Holstein denke, dann sehe ich auch die uralten knorrigen Eichen, die riesigen Kastanien, die mächtigen Blätterdächer der Buchen und die märchenhaften Linden-Alleen", so die SHHB-Vorsitzende, die auch die landschaftsästhetische Bedeutung der Alleen ausdrücklich unterstrich. Alleen seien Teil der Geschichte des Landes, prägend für die Landschaft und für Kultur und Umwelt förderlich. Unbestritten sei ferner ihre ökologische Bedeutung.

Landwirtschaftsministerin Rumpf erläuterte, dass es von Flensburg bis Lauenburg zwar noch 5.200 Kilometer die Kulturlandschaft prägender Baumreihen und Alleen gebe, diese Zahl aber seit Mitte des 20. Jahrhunderts stark abgenommen habe. Daher seien "umgehende Erhaltungsstrategien notwendig, um diese landschaftlichen Kleinode auch langfristig zu sichern". Das Land habe Alleen bereits 2007 im Landesnaturschutzgesetz unter besonderen Schutz gestellt, der Bund sei diesem guten Beispiel bei der Neufassung des Bundesnaturschutzgesetzes unlängst gefolgt. Konkret seien zudem in Schleswig-Holstein die Voraussetzungen dafür geschaffen worden, Gelder aus der so genannten Eingriffsregelung, also zum Beispiel bei Bauvorhaben, für die Neuanlage von Alleen und Pflegemaßnahmen einzusetzen.

Als Ursachen für den Alleenrückgang nannte Frau Rumpf überalterte Bestände, Baumkrankheiten, falsche Pflege, Umweltbelastungen und mangelnde Neuanpflanzungen. Dabei leisteten Alleen nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt, sie seien auch als ökologischer Staub- und Abgasfilter und als Sauerstoffproduzenten unverzichtbar: So könne ein Alleebaum stündlich über ein Kilogramm Sauerstoff allein durch Fotosynthese herstellen und gleichzeitig bis zu einer Tonne Staub pro Jahr aus der Luft filtern.

"Alleen sind Bindeglied zwischen Kultur und Natur und ein wichtiges Erkennungsmerkmal unseres Landes, das es zu erhalten gilt", so Juliane Rumpf. (PD)
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