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06.09.2008 | 10:34 | Milchpolitik 

Seehofer legt Vorschlag für weniger Milchmenge vor

Berlin - Im Streit über höhere Milchpreise für die Bauern hat die Bundesregierung neue Weichen gestellt.

Horst Seehofer
(c) Dt. Bundestag
Landwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) habe einen Vorschlag für eine Verordnung gemacht, der den Faktor bei der Umrechnung von Liter in Kilogramm erhöhe, sagte eine Ministeriumssprecherin am Freitag in Berlin. Damit soll die Milchmenge leicht verringert werden. Der Schritt war im Juli auf dem Milch-Spitzentreffen von Bund, Ländern, Bauern und der Milchbranche vereinbart worden.

Die Milchmenge, die Bauern den Molkereien liefern, wird in Litern gemessen. Bezahlt wird den Bauern ein Preis in Kilogramm. Der Umrechnungsfaktor soll von 1,02 auf 1,03 erhöht werden. Dies kann nach Ansicht des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter die Milchmenge senken und für höhere Preise sorgen. Der Vorschlag Seehofers soll im Oktober in den Bundesrat gehen. Dann soll die Länderkammer auf Antrag Bayerns auch prüfen, ob die Möglichkeit zur Verrechnung von zu viel und zu wenig produzierter Milch wegfällt.

Nach Ansicht der Linksfraktion im Bundestag reicht eine Änderung des Umrechnungsfaktors nicht. Die Auszahlungspreise für Milchbauern «haben sich nach Milchstreik und Milchgipfel nicht bewegt, jedenfalls nicht in die richtige Richtung», sagte die agrarpolitische Sprecherin Kirsten Tackmann. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, ein Zusammenschluss von Kleinbauern, sieht weiter großen Preisdruck des Einzelhandels. Die Milchviehhalter hatten mit einem Lieferstopp Ende Mai bis Anfang Juni höhere Preise erzwingen wollen. (dpa)
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