Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
10.06.2023 | 13:34 | Trockenheit 

Landwirte wünschen sich Regen

Rendsburg - Seit Wochen sind größere Niederschläge in Schleswig-Holstein ausgeblieben. Vor allem Landwirte, aber auch Gartenbesitzer sehnen ergiebigen Regen herbei. Doch es sieht nach der Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) aktuell nicht danach aus.

Wassermangel
Der Sommer ist mit Sonnenschein satt in Schleswig-Holstein angekommen. Was nicht nur Urlauber freut, macht den Landwirten bereits wieder Sorgen: Es fehlt Regen. (c) proplanta
In der Landwirtschaft seien besonders die leichten Standorte auf der Geest betroffen und Regionen, wo wenig Niederschlag gefallen sei, wie etwa im Kreis Segeberg, teilte die Landwirtschaftskammer mit.

Besonders die erst kürzlich gesäten Pflanzen wie Sommergetreide, Rüben und Mais bräuchten für ihre Entwicklung dringend Wasser, sagte Sprecherin Daniela Rixen. Kartoffeln würden regional auch schon beregnet. Grünlandbestände nach dem ersten Schnitt benötigten jetzt Regen für den zweiten Aufwuchs. Andererseits bestehen nach Rixens Angaben gute Bedingungen für die Heuernte.

Pflanzen auf den besseren Standorten, die bereits vor dem Winter gesät wurden, seien regional noch nicht betroffen. «Sollten die Temperaturen aber deutlich steigen und auch die kühlen Nächte mit viel Taubildung ausbleiben, könnte sich die Situation verschärfen.» Mit der Trockenheit des Jahres 2018 sei die aktuelle Situation noch nicht vergleichbar.

«Glücklicherweise hat Schleswig-Holstein im Frühjahr viel Niederschlag bekommen, anders als andere Bundesländer und auch andere Europastaaten, so dass die Lage hier noch nicht so zugespitzt ist», so Rixen. Allerdings seien wegen des vielen Regens im Frühjahr die Felder lange nicht befahrbar gewesen, wodurch zum Beispiel Mais noch einen Wachstumsrückstand habe.

Der Dürremonitor des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung zeigt für den Oberboden in Schleswig-Holstein bisher nur für einzelne Bereiche im Osten und Süden des Landes ungewöhnliche Trockenheit. Im Gesamtboden bis 1,8 Meter Tiefe ist die Situation in der Süd-Osthälfte schlechter. Dort wird bereits wieder Dürre registriert.

Die Waldbrandgefahr steigt auch im nördlichsten Bundesland. Im größten Teil Schleswig-Holsteins gilt nach dem vom DWD veröffentlichten Index Stufe drei von fünf, in den kommenden Tagen in einigen Landesteilen auch Stufe vier.

Wer Gärten und Balkonpflanzen wässert, sollte nach Angaben der Landwirtschaftskammer darauf achten, kein Trinkwasser zu verschwenden. Gegossen werde sollte, wenn die Verdunstung niedrig ist, also in der Dämmerung oder in den frühen Morgenstunden und am besten mit Brauchwasser.
dpa/lno
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Wassernotstand in spanischer Urlaubsregion Katalonien aufgehoben

 Hohe Waldbrandgefahr in ganz Brandenburg

 Wegen Waldbrandgefahr - Beobachtungsflüge in Niederbayern

 Heißester Apriltag in Tel Aviv seit 85 Jahren

 24 Millionen Menschen von Dürre im Süden Afrikas betroffen

  Kommentierte Artikel

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?

 Frankreichs Staatsrat schränkt Vogeljagd weiter ein

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss