Die
Betriebe seien damit überfordert, sagte der Präsident der Landwirtschaftskammer, Norbert Schindler, auf der Vollversammlung der Kammer am Freitag in Bad Kreuznach. Insgesamt nehme die Bürokratie zu. «Das ist nicht mehr zu akzeptieren.»
Die Landwirte haben Schindler zufolge massiven Beratungsbedarf. Deswegen sei die Aufstockung der Beratungskräfte an den Dienstleistungszentren
Ländlicher Raum (DLR) in diesem Bereich dringend erforderlich. Schindler forderte von der Landesregierung, zusammen mit der
Landwirtschaftskammer an einer «neuen, effektiven und unabhängigen Beratung» zu arbeiten.
Der
Bundestag hatte Anfang des Jahres strengere Düngeregeln für die Landwirte beschlossen. Die
Düngeverordnung sieht Obergrenzen für die
Stickstoffdüngung in Gebieten mit kritischen Werten vor. Übermäßiger Einsatz von
Gülle und stickstoffhaltigem Dünger gilt als Ursache für zu hohe Nitratwerte im Grundwasser. In Rheinland-Pfalz ist die Menge an
Nitrat im
Grundwasser rückläufig. Trotzdem ist es in einigen Regionen noch zu viel.
Die Düngeverordnung ist Teil des Düngepakets, als dessen letzter Baustein Anfang nächsten Jahres die Stoffstrombilanzverordnung kommt. Diese Verordnung sei ein «bürokratisches Monster», sagte der rheinland-pfälzische
Landwirtschaftsminister Volker Wissing (FDP) in Bad Kreuznach. Die Bundesregierung habe der Landwirtschaft damit einen Bärendienst erwiesen.