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11.07.2009 | 15:38 | Tagung für Berglandwirtschaft  

Zukunft in den Bergregionen sichern

München - Anlässlich der internationalen Tagung für Berglandwirtschaft des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz am 9. und 10. Juli 2009 in Krün fordert der Bayerische Bauernverband die Politik auf, die Zukunft in den Bergregionen zu sichern und die Bauernfamilien im Alpenraum und den Mittelgebirgen langfristig zu stärken.

Kuh am Berghang
(c) proplanta
Die Kernanliegen des Forderungskataloges beinhalten deshalb, dass die Gemeinsame Europäische Agrarpolitik über 2013 hinaus fortgesetzt wird und zwar mindestens auf dem bisherigen Finanzniveau. Darüber hinaus fordert der Verband eine verbesserte Förderung von Bauernfamilien in benachteiligten Regionen und Berggebieten mit Hilfe von zusätzlichen, eigenständigen Geldmitteln.

Doch auch im Bereich der Bürokratie muss sich etwas ändern. Besonders für die bäuerlichen Familienbetriebe mit kleineren Strukturen werden spürbare Entlastungen im betrieblichen Alltag durch Vereinfachungen bei Auflagen, Vorschriften und Kontrollen gefordert. Außerdem sollten die traditionellen Bewirtschaftungsweisen und Tierhaltungsformen in den Bergregionen weiterhin zulässig sein, um den Erhalt der Bergbetriebe zu unterstützen. Die Selbstverantwortung der Bauern müsse wieder mehr anerkannt und der staatliche Dirigismus minimiert werden.


„Wenn die Kuh geht, geht auch der Gast“

In Bayern gibt es ein ca. 647.000 ha großes abgegrenztes Berggebiet. Davon werden 240.000 ha landwirtschaftlich genutzt. Auf Alm- und Alpflächen entfallen 41.000 ha. Insgesamt werden hier fast 1400 Almen und Alpen bewirtschaftet. Im Vordergrund stehen die sogenannten Privatalmen, gefolgt von den Genossenschaftsalmen/ -alpen sowie an dritter Stelle den sogenannten Berechtigungsalmen. Bayerische Berglandwirtschaftsbetriebe produzieren eine regionaltypische, breite Angebotspalette an hochwertigen Lebensmitteln. Diese unverwechselbaren Produkte spiegeln die Einzigartigkeit der Bergregionen auch kulinarisch wider. Berglandwirtschaft bildet die ökologische und ökonomische Grundlage weit über den Sektor Landwirtschaft hinaus. In diesem Zusammenhang ist insbesondere das Zusammenspiel zwischen Tourismus und Landwirtschaft in den Bergregionen zu nennen. Hier gilt der Grundsatz: „Wenn die Kuh geht, geht auch der Gast“.

Die rund 10.000 Bergbauernfamilien in den Alpen und die vielen Tausend bäuerlichen Familienbetriebe in den Mittelgebirgen erhalten die besonders wert- und reizvolle Kulturlandschaft im Alpenraum, im Bayerischen Wald, dem Fichtelgebirge und der Rhön. Die Berglandwirtschaft sichert in den Bergregionen mehr als jeden siebten Arbeitsplatz und Wirtschaftskraft für den dortigen ländlichen Raum. (bbv)
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