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12.09.2009 | 19:12 | Gut Suckow  

Tag des offenen Denkmals in der Uckermark: Neues Leben innen und außen

Suckow - Rund 88.000 Euro hat das Brandenburger Agrar- und Umweltministerium aus EU- und Landesmitteln der ländlichen Entwicklung bereits für die Wiederherstellung der historisch bedeutsamen Gutshausanlage im ostuckermärkischen Suckow bereitgestellt.

Tag des offenen Denkmals 2009
Apfelblüte (c) proplanta
Rund weitere 44.000 Euro aus dem Agrarhaushalt sind bis Ende kommenden Jahres nach den Worten von Agrar- und Umweltstaatssekretär Dietmar Schulze zugesagt. Denn das ehemals Arnimsche Gutshaus wird Veranstaltungsort mit Landhotel und Schaumosterei: Allein die mit den Förderungen verbundenen Investitionen werden mindestens 400.000 Euro ausmachen. „Mit dem Geld wird Suckow nicht nur zum offenen Denkmal, sondern auch zum lebendigen Denkmal“, so Schulze anlässlich des Tages des offenen Denkmals am 13. September (European Heritage Days): „Ich wünsche dem Eigentümer viel Erfolg bei der Realisierung der noch laufenden Umbaumaßnahmen und gehe davon aus, dass sich sein Engagement auszahlt und der Gutskomplex zu einer Attraktion in der Uckermark wird.“

Schulze unterstreicht: „Viele historische Gebäude haben eine lange und wechselvolle Geschichte. Beim Erhalt dieser geschichtlichen Zeitzeugen ist viel Initiative und Mut gefragt, denn diese Zeitzeugen brauchen eine Nutzung. Das Brandenburger Agrar- und Umweltministerium unterstützt derartige Projekte im Rahmen der ländlichen Entwicklung. Gutshäuser wie dieses sind Teil der Geschichte unseres Landes. Sie haben die Wirtschaft auf dem Lande geprägt und waren die Heimat von Musen und Grazien in der Mark. Sie waren der Ort wissenschaftlicher oder handwerklicher Innovationen und prägten die Alltagskultur auf dem Lande. Viele der Schlösser und Herrenhäuser sind mit den Namen bedeutender Brandenburgerinnen und Brandenburger verbunden.“

Suckow liegt im Zentrum der Uckermark im Dreieck der Städte Prenzlau, Angermünde und Templin im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin.

1577 kam der Besitz an die Arnims in Gerswalde, die bis 1927 das Gut als Rittersitz nutzten. Gustav Adolf von Arnim baute 1734 ein prächtiges Schloss, das 1945 in Flammen aufging. Die Arnims besaßen um 1800 von den 318 mittelalterlichen Orten und Feldmarken der Uckermark gut ein Viertel und eben auch in Suckow.

Das ehemalige Gut Suckow wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs fast völlig zerstört. Die Nachfahren des letzten Suckower Arnims leben heute in Australien.

Das Erbe der Arnims wird heute von dem Berliner Industrieapotheker Joachim Schmidt gepflegt. Der ließ sich im Sommer 2005 vom maroden Charme des 15 Hektar großen Anwesens verzaubern – hohes Gras auf den weiträumigen Wiesen, über 200 Jahre alte Eichen und Platanen, der Blick auf den See erst möglich, wenn man davor stand, verwilderte Obstgärten, zugewachsene Quellen, versteckte Brunnen, das heruntergekommene Inspektorhaus, der Marstall, das ungepflegte, 1870 erbaute Arnimsche Erbbegräbnis. (PD)
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