«Ich bin nicht der Buddy der Autobosse, und es ist auch nicht mein Job, die Autoindustrie in Watte zu packen», sagte Schulze der «Augsburger Allgemeinen» (Freitag). Sie zitierte damit Scheuer, der über sich zu Beginn seiner Amtszeit gesagt hatte, er sei «nicht der Buddy der Auto-Bosse», sondern «der Kumpel der Fließbandarbeiter». Er hatte der «Bild»-Zeitung gesagt, Schulze habe mit den anderen EU-Staaten über neue CO2-Grenzwerte «halbherzig» verhandelt.
Nach langen Verhandlungen hatten sich die EU-Staaten darauf verständigt, dass Neuwagen im Jahr 2030 im
Schnitt 35 Prozent weniger CO2 ausstoßen sollen als 2020. Deutschland, vertreten durch Schulze, wollte nur 30 Prozent, Schulze selbst dagegen war für 40 Prozent. Sie habe ihre Zustimmung zu dem Kompromiss in «enger Absprache mit dem Kanzleramt» getroffen, bekräftigte Schulze.
Sie könne Scheuers Kritik nicht nachvollziehen. «Mein Ziel ist, dass die deutsche Automobilindustrie den Wandel hin zur neuen, sauberen Mobilität nicht verschläft», sagte Schulze. Die Branche droht damit, dass viele Arbeitsplätze verloren gehen könnten.