Dies sagte die Präsidentin des Statistischen Landesamt, Dr. Carmina Brenner, heute vor der Presse im Rahmen der Vorstellung der Ergebnisse zur Agrarstrukturerhebung 2007. Sie sind damit das ökonomische Rückgrat der Landwirtschaft im Land. Insgesamt gibt es in Baden-Württemberg noch ungefähr 57.000 landwirtschaftliche Unternehmen, von denen 93 Prozent (52.800 Betriebe) als klassischer Familienbetrieb geführt werden. Der Anteil der Haupterwerbsbetriebe beziffert sich auf 36 Prozent, während die 33.600 Nebenerwerbsbetriebe auf einen Anteil von 64 Prozent kommen.
Im Vergleich zu 2003 ging die Zahl der Nebenerwerbsbetriebe um gut 6.000 Betriebe (- 15,2 Prozent) zurück, während die Abnahme der Haupterwerbsbetriebe mit knapp 2.800 Betrieben (- 12,5 Prozent) etwas geringer ausfiel. Die Ende der 90er Jahre einsetzende Entwicklung, nach der die Nebenerwerbsbetriebe stärker vom
Strukturwandel betroffen sind als die Haupterwerbsbetriebe, setzt sich damit weiter fort.
Auch wenn die Haupterwerbsbetriebe zahlenmäßig nur etwas mehr als ein Drittel der landwirtschaftlichen Betriebe umfassen, dominieren sie eindeutig die landwirtschaftliche Produktion. Sie bewirtschaften 60 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche im Südwesten. Ihre durchschnittliche Betriebsgröße erreicht mit 44,5 Hektar (ha) (2003: 40,6 ha) den vierfachen Umfang der Nebenerwerbsbetriebe mit 11,3 ha (2003: 9,9 ha). Weiterhin erwirtschaften die Haupterwerbsbetriebe zwei Drittel des rechnerischen Einkommenspotenzials in der Landwirtschaft und in ihnen wird 62 Prozent des landwirtschaftlichen Arbeitsvolumens eingesetzt. Zudem steht in ihren Ställen ein Mehrfaches an Rindern und Schweinen im Vergleich zu den Kollegen, die im Nebenerwerb Landwirtschaft betreiben.
Entgegen dem rückläufigen Trend bei den klassischen Familienbetrieben nahm die Zahl gemeinschaftlich geführter Unternehmen in den letzten Jahren zu. So stieg die Zahl der Personengesellschaften (im wesentlichen »Gesellschaften bürgerlichen Rechts«, GbR) um 10 Prozent gegenüber 2003 an. Zusammen mit den Unternehmen in der Hand juristischer Personen beläuft sich die Zahl sonstiger Betriebsformen in 2007 auf rund 4.200. Das entspricht einem Anteil von 7,4 Prozent an allen landwirtschaftlichen Betrieben und einer durchschnittlichen Unternehmensgröße von 47,1 ha.
Die Personengesellschaften können ähnlich wie die Haupterwerbsbetriebe verhältnismäßig große Anteile an der landwirtschaftlichen Produktion auf sich vereinen. Inzwischen sind 21 Prozent der Schweine und 14 Prozent der Rinder nicht mehr in den Familienbetrieben anzutreffen, sondern werden in Personengesellschaften oder juristischen Unternehmen gehalten. Außerdem sind dort 15 Prozent des landwirtschaftlichen Arbeitsvolumens und 14 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche vorzufinden. (PD)