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14.08.2011 | 13:11 | Perspektiven der Landwirtschaft 

Höfken: Bäuerliche Land- und Weinwirtschaft hat mittelfristig gute Perspektiven

Mainz - In der ersten Kabinettssitzung nach der Sommerpause stellte Agrarministerin Höfken den Landesagrarbericht 2011 vor, der sich auf das Wirtschaftsjahr 2009/2010 bezieht.

Landwirtschaft

Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken sieht für die bäuerliche Land- und Weinwirtschaft in Rheinland-Pfalz mittelfristig gute Entwicklungsperspektiven. „Mit meiner Politik will ich dazu beitragen, die Qualitätsprofile und Alleinstellungsmerkmale unserer Landwirtschaft zu schärfen, deren Absatz- und Marktchancen zu erhöhen und die Wertschätzung für gute Ernährung und Lebensmittel zu stärken," sagte Höfken. In der ersten Kabinettssitzung nach der Sommerpause stellte sie den Landesagrarbericht 2011 vor, der sich auf das Wirtschaftsjahr 2009/2010 bezieht und aufgrund der damaligen Wirtschaftslage eine unbefriedigende Einkommenssituation aufzeigt.

Die Einkommen in der Landwirtschaft sind im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 18 Prozent auf 37.590 Euro pro Betrieb zurückgegangen. Ministerin Höfken: „Wir erwarten, dass der Agrarsektor damit den Tiefpunkt durchschritten hat. Seit Mitte 2010 hat sich die Situation für die Landwirtschaft und den Weinbau in Rheinland-Pfalz verbessert." Nach Ansicht der rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministerin steht der Agrarsektor trotz aktueller Probleme in der Gemüse- und Schweinefleischbranche vor einer länger anhaltenden positiven Entwicklung. Zur besseren Wertschöpfung müssen die politischen Rahmenbedingungen verändert werden. Die Betriebe sollen nicht nur als Rohstofflieferanten die Weltmärkte bedienen, sondern auch von erhöhter und kaufkräftiger Nachfrage nach Qualitätsprodukten profitieren.

Dabei ist es wichtig, dass die „neuen Herausforderungen" bewältigt und deren Bedeutung den Verbrauchern vermittelt werden. Dazu zählt die Ministerin die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen und sicheren Lebensmitteln, die Verantwortung für die Weltagrarmärkte und Hungerbekämpfung, die Bewältigung der Folgen des Klimawandels, die Energiewende und die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen des Bodens, des Wassers, der Luft sowie der Biodiversität. „Die Landwirtschaft ist ein strategisch wichtiger Sektor, der wie der Energiebereich besondere Unterstützung und Beachtung verlangt. Dies haben die Krisen in diesem Jahr mit Dioxin, EHEC sowie Frost, Dürre und Hunger in Afrika allen Bürgerinnen und Bürgern deutlich gemacht."

In diesem Zusammenhang kritisierte Höfken die Bundesregierung, die für 2011 und die kommenden Jahre eine Kürzung der Bundesmittel um 100 Millionen Euro bei der Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes beschlossen hat. „Damit hat Berlin der Landwirtschaft und dem ländlichen Raum vor dem Hintergrund der abnehmenden EU-Mittel einen Bärendienst erwiesen. Ich setze mich mit Nachdruck für eine Stärkung des ländlichen Raums ein", sagte Ministerin Höfken. Deshalb habe sie sich zusammen mit ihren grünen Länderkollegen aus dem Saarland, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen an Bundesministerin Ilse Aigner gewandt und eine aktivere Rolle in Brüssel eingefordert. Dort wird derzeit der finanzielle Rahmen für die gemeinsame Agrarpolitik bis 2020 abgesteckt.


Zahlen zur Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz:

  • 20.600 landwirtschaftliche Betriebe, davon 9.400 Weinbau-Betriebe
  • Anteil der Öko-Betriebe beträgt 8,8 Prozent (926 Betriebe), das bedeutet ein Plus von 17,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr
  • Die landwirtschaftlich genutzte Fläche in Rheinland-Pfalz umfasst rund 705.000 Hektar
  • Die Rebfläche erstreckt sich auf rund 65.000 Hektar, das entspricht zwei Dritteln aller Rebflächen Deutschlands. Rheinland-Pfalz ist das Weinland Nr. 1 in Deutschland!
  • Auf 402.000 ha werden Getreide und Zuckerrüben angebaut. Dauergrünland erstreckt sich auf 234.000 Hektar Landesfläche. (PD)
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