Diese Entwicklung hat die Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft mit zwei Erhebungen in den Jahren 2000 und 2008 festgestellt und am vergangenen Freitag mitgeteilt. Für die Zukunft seien die direktvermarktenden Landwirte gleichfalls optimistisch: Die Hälfte der Befragten erwarte, dass die Bedeutung der Direktvermarktung weiterhin zunehmen werde. Für den bisherigen Erfolg habe sich die Anzahl der genutzten Vermarktungswege von 2,2 im Jahr 2000 auf derzeit 3,2 erhöht. Von den 14 erfragten Möglichkeiten habe der Hofladen mit 60 % an der Spitze gelegen, gefolgt vom Verkauf an Berufskollegen mit 36,6 %. Drittwichtigster Vermarktungsweg mit einem Anteil von 33,5 % sei mittlerweile die Direktbelieferung des Lebensmitteleinzelhandels.
Die größten Wachstumschancen sehen die Direktvermarkter laut Marketinggesellschaft in der Online-Vermarktung, obwohl sie bislang noch unbedeutend sei. Mittlerweile böten fast drei Viertel der Direktvermarkter verarbeitete Erzeugnisse aus Eigenproduktion an; vor acht Jahren seien es erst 55 % gewesen. Bei der hofeigenen Verarbeitung stehe die Verarbeitung von Fleisch- und Wurstwaren an erster Stelle, dicht gefolgt von der Verarbeitung von Obst, beispielsweise zu Konfitüren oder Säften.
In Niedersachsen gibt es nach den Erhebungen rund 1.150 landwirtschaftliche Betriebe mit Direktvermarktung. Das seien 2,3 % aller 49.916 dortigen landwirtschaftlichen Betriebe. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung komme damit ein Direktvermarkter auf 7.000 Einwohner; auf Landkreisebene schwanke die Versorgungsdichte zwischen 1.200 Einwohnern in Lüchow-Dannenberg bis 30.000 Einwohnern in der Grafschaft Bentheim. Als Kernzone der Direktvermarktung seien die zwölf aneinandergrenzenden nördlichen Landkreise mit traditioneller Spargel-, Kartoffel- und Obstproduktion zu nennen. (AgE)
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