Damit nimmt
Seehofer Abstand von der Forderung seiner Vorgängerin Renate Künast (Grüne), die Fläche des ökologischen Landbaus bis 2010 auf 20 Prozent zu steigern. «Wir sind keine Planwirtschaft», sagte Seehofer am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur dpa. Er wolle «nicht mit erhobenem Zeigefinger» jedem Landwirt vorschreiben, auf Öko-Landbau umzustellen. «Das soll eine betriebliche Entscheidung sein.» Der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Ackerfläche lag 2007 bei rund fünf Prozent. Umwelt- und Bioverbände forderten Seehofer auf, die Öko-Fläche bis 2015 mindestens zu vervierfachen auf 20 Prozent.
Der Deutsche Naturschutzring (DNR), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Naturschutzbund
NABU, die Verbraucherzentralen sowie die Öko-Lebensmittelwirtschaft halten das Ziel für erreichbar. «Deutschland sollte sich ein Beispiel an Österreich nehmen, das heute bereits 13 Prozent Ökolandbaufläche erreicht hat», sagte DNR-Präsident Hubert Weinzierl. Der Bio-Landbau ist seit mehreren Jahren ein Zankapfel. Während Künast vor allem für den Ausbau der Öko-Landwirtschaft warb, will Seehofer keinen Bereich bevorzugen. Für das Bundesprogramm Ökologischer Landbau sind auch im kommenden Jahr 16 Millionen Euro im Bundeshaushalt vorgesehen. (dpa)