Zudem müsse es ein Monitoring darüber geben, wo überall der Wirkstoff in der Umwelt und der Nahrungskette zu finden ist, sagte ein Sprecher der gentechnikfreien Regionen am Donnerstag in Dalwitz (Landkreis Rostock) auf einem Treffen der Initiative.
Das Mittel, das 1974 in den USA auf den Markt kam, ist nach Worten der Gentechnikexpertin Anja Sobczak vom Umweltinstitut München gefährlicher als bisher angenommen. Seit einigen Jahren werde es nicht nur zur Bekämpfung von Unkräutern auf dem Acker eingesetzt, sondern auch noch kurz vor der Ernte aufs Getreide gespritzt. «Das ist Standard geworden», sagte Sobczak. Damit werden noch grüne Triebe abgetötet, das Getreide wird trockener eingebracht.
Forscher der Universität Leipzig hatten bei Menschen Glyphosat im Urin nachgewiesen. Der Wirkstoff soll gesundheitsfördernde Bakterien abtöten, er können den Magen-Darm-Trakt aus dem Gleichgewicht bringen. Er sei auch schon im Brot gefunden worden, sagte Sobczak. Damit sei klar, dass sich der Wirkstoff viel langsamer abbaue, als es die Hersteller versprechen.
In Südamerika, wo Baumwolle und Soja mit Glyphosat gespritzt würden, sei bei der Landbevölkerung die Krebsrate gestiegen, Missbildungen bei Neugeborenen hätten zugenommen. Neue Studien aus den USA würden den Wirkstoff auch mit Alzheimer,
Diabetes und Fettleibigkeit in Verbindung bringen, teilte Sobczak mit. (dpa/mv)