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17.10.2015 | 14:08 | Nach Abgastest-Skandal 

VW zieht Kappung der Leiharbeit in Erwägung

Wolfsburg - Im Abgas-Skandal bei Volkswagen sind nun erstmals Jobs in Gefahr.

Volkswagen
(c) proplanta
Der Vorstand diskutiere über eine Reduzierung der Leiharbeit, teilte der VW-Betriebsrat am Samstag der Deutschen Presse-Agentur in Hannover mit.

Ein Sprecher der Arbeitnehmervertretung sagte wörtlich: «Als Betriebsrat werden wir alle Möglichkeiten unterstützen, um die Arbeitsplätze unserer Kolleginnen und Kollegen mit Leiharbeitsverträgen zu sichern. Wir wissen, dass der Vorstand andere Szenarien diskutiert.» Bei Volkswagen arbeiten Tausende Leiharbeiter.

Bereits Anfang Oktober hatte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) bei einem Besuch im Wolfsburger Stammwerk angekündigt, dass im Zuge des Abgas-Skandals eine Ausweitung der Kurzarbeiterregel auch auf Leiharbeiter geprüft werde. Die Union lehnte den Vorstoß ab. Die «Bild-Zeitung» hatte am Samstag erneut über das Thema berichtet.

Der Betriebsratssprecher sagte dazu: «Generell halten wir es für eine gute Initiative, wenn auch Kolleginnen und Kollegen mit Leiharbeitsverträgen zur Überbrückung schwieriger Situationen einbezogen werden. Wir sind der Bundesregierung dankbar, dass sie die Arbeitnehmer bei Volkswagen im Auge behält, die diese Krise nicht verursacht haben. Wir hoffen, der VW-Vorstand ist sich dessen auch bewusst.»

Der Konzern ist der größte Arbeitgeber im Land. Bisher hatte das Unternehmen auch angesichts seiner jahrelangen Erfolgsfahrt in steter Regelmäßigkeit alle paar Monate Hunderte Leiharbeiter wegen der guten Auftragslage in die Stammbelegschaft übernommen. Der VW-Konzern zählt insgesamt 600.000 Mitarbeiter auf der ganzen Welt.

Angaben zur genauen Größe der aktuellen Leiharbeiterbelegschaft waren zunächst nicht zu erhalten. Ein Konzernsprecher kündigte auf Anfrage eine Reaktion an.

Mit Leiharbeit reagiert die Industrie flexibel auf Rückgänge oder Spitzen bei den Aufträgen. Welche Folgen die Abgas-Affäre auf die Produktion bei VW hat, ist bisher ungewiss. In den Verkaufszahlen für September hatten sich noch keine Auswirkungen ablesen lassen - allerdings hatte der Skandal auch erst zum Ende des Monats seinen Lauf genommen.

Die VW-Tochter Audi, deren Diesel zum Teil auch von der Affäre betroffen sind, hatte am Freitag erklärt, dass keine nachlassende Nachfrage zu erkennen sei: «Wir spüren bislang keine Auswirkungen bei Auslieferungen und Bestellungen.» (dpa)
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