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18.07.2015 | 02:24 | Schweinemarkt 

Schweinepreise im Keller

Bonn - Nach wie vor ist die wirtschaftliche Stimmung in der deutschen Landwirtschaft schlecht, und die Investitionsbereitschaft der Bauern ist drastisch zurückgegangen.

Schweinehaltung
(c) proplanta
Bei vielen landwirtschaftlichen Produkten, wie Obst und Gemüse, Milch und Fleisch, sind die Preise seit dem Russlandembargo im vergangenen Herbst im Keller.

Wie der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) dazu mitteilt, trifft die Preiskrise damit nicht zuletzt die Schweinehalter. Bereits seit eineinhalb Jahren leiden die Betriebe unter katastrophalen Preisen und schreiben rote Zahlen. Als stärkster Schweinefleischabnehmer schob Russland bereits im Januar 2014 seuchenhygienische Vorsichtsmaßnahmen – die Afrikanische Schweinepest in Osteuropa – vor und machte Deutschland den Schweinefleisch-Export damit unmöglich. Als das Russlandembargo für die gesamte Landwirtschaft im Herbst 2014 verhängt wurde, sanken die Preise für weitere Produkte. Der Schweinefleischpreis liegt seit eineinhalb Jahren zwischen 1,30 und 1,60 €.

Im Durchschnitt fehlten rund 15 bis 20 Cent pro kg Schweinefleisch, damit Ferkelerzeuger und Schweinemäster überleben können. Besonders der Ferkelpreis ist dramatisch gefallen auf unter 40 €. Gerade angesichts der Bemühungen um mehr Tierwohl empfiehlt der RLV, beim Einkauf auf die Herkunft des Produktes zu achten. Die Schweinehalter haben in den letzten Jahren viel Geld in die Hand genommen, um ihre Ställe auszustatten mit mehr Beschäftigungsmaterial, artgerechtem Scheuermaterial, Strohfutterraufen und vielem mehr, das für mehr Tierwohl sorgt. Nicht zuletzt deshalb sollte jetzt bei sonnigem Grillwetter deutsches Schweinefleisch auf dem Teller landen. (rlv)
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