Das Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit wies am Dienstag in Berlin die Bedenken des Bundesamts für Naturschutz gegen die Freigabe des Handels mit Genmais-Saatgut der Firma
Monsanto zurück. Ein vorgelegter Plan des Unternehmens zu den Umweltfolgen und eine geplante Untersuchung durch das
Agrarministerium stellten sicher, dass die Umweltwirkungen des Genmais
MON 810 «umfassend betrachtet» würden. Der Plan von Monsanto erfülle die gestellten Anforderungen «in vollem Umfang». Damit gehen die zwei Bundesbehörden inhaltlich auf Konfrontationskurs.
Bundesagrarminister Horst Seehofer (CSU) hatte den Handel mit dem Gen-Saatgut im Frühjahr vorerst gestoppt, weil die Naturschutz-Behörde in einer Studie mögliche Risiken für die Umwelt befürchtet. Die Voraussetzung für die Aufhebung des Verbots war, dass Monsanto einen Plan über die möglichen Folgen für Menschen, Pflanzen und Tiere präsentiert. Das Bundesamt für Naturschutz hält die vorgelegte Risikobewertung aber nicht für ausreichend. Negative Effekte auf andere Tiere durch den Genmais könnten nicht ausgeschlossen werden.
Im gentechnisch veränderten Mais MON 810 ist ein Gift enthalten, das den Schädling Maiszünsler - eine Schmetterlingsart - töten soll. Bundesweit wird derzeit auf einer Fläche von rund 2700 Hektar Genmais angebaut. (dpa)