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20.02.2008 | 17:17 | Impfaktion 

Regierung will Impfen gegen Blauzungenkrankheit - Risiko möglich

Berlin - Die Bundesregierung will die weitere Ausbreitung der Blauzungenkrankheit mit einer großflächigen Impfaktion von Rindern, Schafen und Ziegen verhindern.

Regierung will Impfen gegen Blauzungenkrankheit - Risiko möglich
Bis Mitte Mai werde voraussichtlich ein Impfstoff von vier Herstellern vorliegen, der aber noch nicht zugelassen sei, sagte der Parlamentarische Agrarstaatssekretär Gerd Müller (CSU) am Mittwoch in Berlin. Deshalb solle mit einer Eilverordnung die Pflicht zur flächendeckenden Impfung von Mai an sichergestellt werden. Das Agrarministerium räumte ein, dass es dabei Risiken gibt.

«Es bleibt ein gewisses Risiko», sagte Müller. Es gehe aber darum, die Ausbreitung zu stoppen. Die Seuche werde mit Beginn der Weidesaison im Frühjahr zunehmen. Eine Impfstudie, die vom Friedrich- Loeffler-Institut begleitet werde, solle Folgen und Nebenwirkungen auf die Tiere mit Hilfe erster Impfdosen von März an untersuchen.

Der FDP-Bundestagsabgeordnete Hans-Michael Goldmann warf der Bundesregierung mangelhaftes Krisenmanagement vor. Die Nachbarstaaten gingen schneller vor, um an Impfstoffe zu kommen, sagte er. Während eine konkrete Bestellung Deutschlands ausstehe, habe Frankreich den Impfstoff vorübergehend zugelassen, um ihn bei Verfügbarkeit sofort einsetzen zu können.

Seit Jahresbeginn wurden nach Ministeriumsangaben 885 Fälle der Blauzungenkrankheit festgestellt, die meisten in Niedersachsen. Darunter waren 867 Rinder und 6 Schafe. Im vergangenen Jahr waren 20.479 Fälle registriert worden. Die Blauzungenkrankheit ist eine Viruserkrankung der Wiederkäuer, die von Mücken übertragen wird. Für Menschen ist die Krankheit ungefährlich. Selbst Milch und Fleisch betroffener Tiere können gegessen und getrunken werden. (dpa)
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