Sonnleitner forderte die EU-Agrarkommissarin auf, unverzüglich den
Milchmarkt durch weitere Absatzförderungsmaßnahmen zu entlasten. EU-Agrarkommissarin Fischer Boel hat darauf hingewiesen, dass die Europäische Kommission bereits verschiedene Maßnahmen getroffen habe. Sie erläuterte, dass sie gestern die
Intervention von Butter im Rahmen der Ausschreibung fortgeführt habe. Die Preise dafür seien ziemlich eng am Interventionspreisniveau ausgerichtet.
Die Kommissarin sagte zu, weitere Marktentlastungsmaßnahmen zu prüfen und wies auch darauf hin, dass das soeben von den Staats- und Regierungschefs beschlossene 5 Mrd. Euro EU-Konjunkturpaket Maßnahmen für die Landwirtschaft, insbesondere für die Milchproduktion, ermögliche.
Es bestand Einvernehmen zwischen DBV-Präsident
Sonnleitner und EU-Agrarkommissarin Fischer Boel darüber, dass die aktuelle Marktschwäche nicht mit einer erneuten Quotendiskussion zu lösen sei. Diese würde deshalb fehl gehen, weil die Quote derzeit europaweit deutlich unterschritten werde und damit die
Milchanlieferung rückläufig sei.
EU-Agrarkommissarin Fischer Boel hat auch heraus gestellt, dass die Situation bei den aktuellen Milcherzeugerpreisen in anderen führenden EU-Milchproduktionsländern weniger dramatisch sei als in Deutschland. Sie führte dies auch auf strukturelle Nachteile in der Milchverarbeitung und Milchvermarktung zurück. Insofern seien auch Strukturverbesserungen ein wichtiges Ziel zur Sicherung einer nachhaltigen
Milchproduktion in Deutschland. (DBV)