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21.07.2019 | 08:01 | Totalverbot 
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Glyphosat droht das Aus

Berlin - Bundesagrarministerin Julia Klöckner sieht für Glyphosat jenseits des aktuellen Genehmigungszeitraums in der Europäischen Union offenbar keine Zukunft mehr.

Glyphosat Totalverbot
(c) proplanta
Gegenüber dem „Tagesspiegel am Sonntag“ erklärte Klöckner, es sei nicht davon auszugehen, dass es nach 2022 innerhalb der EU nochmals eine Mehrheit für die Verlängerung der Zulassung der Wirtschaft geben werde. Gleichzeitig betonte die Ministerin mit Blick auf den umstrittenen Vorstoß des österreichischen Parlaments für ein landesweites Totalverbot, dass ein früherer Ausstieg auf nationaler Ebene nicht möglich sei. Das EU-Recht untersage einen solchen Schritt, solange der Wirkstoff innerhalb der Union zugelassen sei. Die Bundesregierung wolle aber bis zum Spätsommer eine eigene Strategie vorlegen, wie der Glyphosat-Einsatz verringert werden könne.

Der Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Harald Ebner, begrüßte die Einschätzung Klöckners über die weitere Zukunft für Glyphosat in der EU, forderte darüber hinaus aber die Rücknahme der nationalen Zulassungen für Glyphosatprodukte, die „ohne Einvernehmen der Umweltbehörden und ohne jegliche Biodiversitätsauflagen erfolgt sind“. Darüber hinaus pocht er auf ein umfassendes Verbot für die private Glyphosatanwendung.

Unterdessen hat Bayer in den USA weitere Teilerfolge im Rahmen der laufenden Glyphosat-Prozesse erzielt. Anfang der Woche hatte ein Bezirksgericht in San Francisco den Schadenersatz im Fall Edwin Hardeman von 80 Mio. $ (71 Mio. Euro) auf 25 Mio. $ (22 Mio. Euro) gesenkt. In einem weiteren Verfahren, in dem ein krebskrankes Ehepaar Bayer auf Schadenersatz verklagt hat, stellte die Richterin fest, dass die ursprünglich festgesetzte Summe des Strafschadenersatzes von 2 Mrd. $ (1,77 Mrd. Euro), zusätzlich zum Schadenersatz von 55 Mio. $ (49 Mio. Euro) zu hoch angesetzt sei. Angemessen sei maximal das Vierfache des eigentlichen Schadenersatzes.

Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8874 Euro
AgE
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Kommentare 
agricola pro agricolas schrieb am 21.07.2019 08:10 Uhrzustimmen(14) widersprechen(14)
Sollte Glyphosat giftig sein, so gehörte es grundsätzlich verboten, sofort. - Punkt!

Der Konsument muss dann aber auch konsequent vor jedweder Glyphosatbelastung rigoros geschützt werden; egal aus welchen Quellen und Hintertüren der Ursprung zu enttarnen ist.

Ein solche Giftigkeit kennt schließlich keine Grenzen - nicht zu Land und in der Luft, auch im Wasser nicht (siehe Mikroplastik)!

Was eine dahingehende Schutzbedürftigkeit sämtlicher Verbraucher angeht, so ist das amerikanische Rechtssystem wesentlich effektiver als das bei uns vorherrschende Vorsorgeprinzip, wo mögliche Schäden gerne einmal großzügig sozialisiert werden.

Jene unverständlicherweise noch immer mit gigantischen Renten ausgestatteten Manager offenbaren die Schwäche dieses Systems: Was der Ottonormalrenter in einem ganzen Jahr vereinnahmt, kassieren diese im Extremfall an nur einem Tag, obgleich man nunmehr um das Betrugsausmaß unvorstellbarer Dimensionen weiß, wo man den jeweils hauseigenen gutgläubigen Kunden -letztere oftmals vollkommen entrückt von Amors Pfeil getroffen für einen solchen Geschwindigkeitsrausch in deren stylischen Blechträumchen- missbräuchlich, befreit von jeder Moral und Ethik, einfach untergejubelte. Noch aber schützt hier die Unschuldsvermutung...
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