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22.02.2007 | 13:07 | Getreidemarkt 

Getreideangebot für den Außenhandel knapper erwartet

Bonn - Die deutschen Getreideanbieter sind nach der Ernte 2006 mit so hohem Tempo in den Außenhandel gestartet, dass zum Ende des Wirtschaftsjahres 2006/07 möglicherweise nicht mehr so viel Ware zur Verfügung steht, wie man außer Landes absetzen könnte.

Getreidesäcke
(c) proplanta
In den ersten fünf Monaten des Getreidewirtschaftsjahres, von Juli bis November 2006, wurden 2,58 Millionen Tonnen Weichweizen jenseits der Grenzen verkauft, gut ein Fünftel mehr als im Vorjahreszeitraum. 1,37 Millionen Tonnen davon gingen in EU-Länder, wichtigster Drittlandsmarkt war Südafrika mit fast 200.000 Tonnen.

An Roggen gingen 718.200 Tonnen außer Landes, 55 Prozent mehr als in den Vorjahresmonaten. Knapp die Hälfte der Menge nahm der spanische Markt auf. Die Gerstenausfuhr war dagegen mit 817.000 Tonnen nur halb so groß. Hier waren die Niederlande, Saudi-Arabien und Spanien die wichtigsten Abnehmer.

Rein rechnerisch ist in diesem Wirtschaftsjahr nach der unterdurchschnittlichen Ernte 2006 – sie betrug 43,55 Millionen Tonnen – kaum Getreide übrig. Denn dem knappen Angebot steht ein steigender Verbrauch auch im Inland gegenüber. Er könnte 2006/07 weit über 41 Millionen Tonnen liegen. Denn nicht nur zur Verfütterung wird mehr Getreide benötigt, ein spürbarer Nachfragesog geht auch vom Bio-Energiemarkt aus. Ohne vorher kräftig Interventionsware bei der BLE eingekauft zu haben, können bestehende Lieferverpflichtungen häufig nicht erfüllt oder neue Verträge geschlossen werden.

Auch die Einfuhren nach Deutschland sind gestiegen. In den ersten fünf Monaten des Getreidewirtschaftsjahres kamen mit rund 625.000 Tonnen zehn Prozent mehr Weichweizen nach Deutschland, an Gerste gelangten mit 405.500 Tonnen 23 Prozent mehr ins Land und beim Mais gab es eine Steigerung um 17 Prozent auf rund 733.000 Tonnen. Stark eingebrochen ist die Einfuhr an Roggen. Bis Ende November 2006 kamen angebotsbedingt nur noch 36.000 Tonnen auf den deutschen Markt gegenüber 108.000 Tonnen in den Vorjahresmonaten. (ZMP)
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