Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
23.01.2011 | 13:12 | Agrarspekulanten 

Nahrungsmittel-Spekulanten ächten

Berlin - Der Vizepräsident der Welthungerhilfe, Klaus Töpfer, hat die Staatengemeinschaft aufgefordert, Nahrungsmittel-Spekulanten das Handwerk zu legen.

Nahrungsmittel-Spekulation
(c) elypse - fotolia.com
 «Die gesellschaftliche Ächtung aller Börsenspekulationen auf Nahrungsmittel ist unerlässlich», sagte der frühere CDU-Spitzenpolitiker am Freitag in Berlin. Hintergrund sind massive Preissteigerungen, die vor allem Menschen in ärmeren Ländern treffen. Töpfer sprach sich angesichts von Fehlentwicklungen in armen und reichen Ländern für einen Paradigmenwechsel hin zu nachhaltiger Ernährung und Landwirtschaft aus.

«Wir sprechen von einer globalisierten Welt - doch diese Welt ist mehr denn je eine geteilte Welt - Fehlernährung im Norden und Mangelernährung im Süden», sagte der Ex-Umweltminister und frühere Direktor des UN-Umweltprogramms in Nairobi bei der Vorstellung des «Handbuchs Welternährung». Fast eine Milliarde Menschen hungere.

Es müsse Schluss sein mit der Wegwerfgesellschaft. Töpfer: «Wie lange leistet sich diese Gesellschaft den Skandal, dass tagtäglich mehr Nahrungsmittel weggeworfen werden oder verkommen, als erforderlich wäre, um alle Menschen weltweit hinreichend zu ernähren?» Nötig seien Hilfen für die Landwirtschaft in Entwicklungsländern sowie Investitionen in die Agrarforschung. Exportsubventionen, die die Landwirtschaft in Entwicklungsländern erschwerten oder unmöglich machten, müssten schnell abgebaut werden.

Grünen-Chefin Claudia Roth kritisierte, die Dramatik der weltweiten Hungerkrise nehme zu. «Doch außer warmer Worte hat die schwarz-gelbe Bundesregierung nichts zu bieten.» Durch hohe EU-Subventionen verbilligte europäische Lebensmittel überschwemmten die Märkte in Asien und Afrika. Sie zerstörten so die Lebensgrundlage vieler Bauern in diesen Ländern. Dies müsse endlich ein Ende haben.

Im Gegenzug müsse die Landwirtschaft in Entwicklungsländern gefördert werden. Von den 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung für Entwicklungshilfe, wie sie die schwarz-gelbe Bundesregierung versprochen hat, sei Deutschland noch «meilenweit» entfernt. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet