Mehr als drei Viertel von rund 7.400 Schweinemästern, die bisher Angaben über die vergangenen sechs Monate machten, setzten demnach
Antibiotika ein, wie Hermann-Josef Nienhoff, Geschäftsführer des von der Landwirtschaft getragenen QS-Qualitätssystems am Donnerstag in Frankfurt sagte. Von 6.200 Masthähnchenherden seien 83 Prozent behandelt worden. Die Zahl der behandelten Tiere wurde nicht genannt.
Im Schnitt seien Mastschweine weniger als sechs Tage behandelt worden. Anliegen des Antibiotika-Monitorings, an dem sich insgesamt 25.000 deutsche Schweinemastbetriebe beteiligen, sei eine saubere Erfassung und Einordnung, sagte Nienhoff. Ziel sei, das Entstehen von Resistenzen zu reduzieren, wodurch Antibiotika nicht mehr wirken. Zuvor hatten bereits mehrere Studien berichtet, dass Antibiotika- Einsatz stark verbreitet ist.
Ein vom
Bundestag beschlossenes Gesetz zur Senkung des Antibiotika- Verbrauchs in der Nutztierhaltung war im März vom
Bundesrat gestoppt worden. Geplant ist darin der Aufbau einer bundesweiten Datenbank zur Erfassung und Kontrolle der Mengen. Die bloße Dokumentation reicht den rot-grün regierten Ländern nicht aus. Nienhoff bot einen Datenaustausch an. «Wir wollen keine Konkurrenz.» (dpa)