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25.06.2017 | 16:23 | Geflügelwirtschaft 

Agrarminister Schmidt würdigt Leistung des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft

Berlin - 50 Jahre Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG)

Geflügelwirtschaft in Deutschland
(c) Max Tactic - fotolia.com
Dieses runde Jubiläum hat der ZDG als Dach- und Spitzenorganisation der gesamten Branche am Donnerstagabend in Berlin gefeiert – mit Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt als Festredner und rund 300 Wegbegleitern aus Politik, Behörden, Verbänden der Agrar- und Ernährungswirtschaft, Wissenschaft, Tierschutz und Medien.

„Der ZDG mit seiner hohen Integrationskraft als starke Stimme einer starken Branche ist eine Erfolgsgeschichte, das dürfen wir heute nicht ohne Stolz sagen“, blickte ZDG-Präsident Friedrich-Otto Ripke auf fünf Jahrzehnte wirkungsvoller Verbandsarbeit zurück.

Er gab dem Minister mit Blick auf die Sicherung des Landwirtschaftsstandorts Deutschland und künftige Entwicklungsperspektiven aber auch mahnende Worte mit auf den Weg: „Die Deutschen lieben Geflügelfleisch und Eier – Deutschland braucht uns als starke Geflügelwirtschaft!“ Im weltweiten Vergleich habe die deutsche Erzeugung mit die höchsten Standards. Sich bewusst für diese Standards entscheiden zu können, verlange eine deutlich ausgeweitete Herkunftskennzeichnung von eihaltigen Lebensmitteln und Geflügelfleisch in der Gastronomie, so Ripke.

Aktuell drehe sich die gesellschaftlich-politische Diskussion nahezu ausschließlich um den Lebensmitteleinzelhandel, dabei habe schon heute der Außer-Haus-Verzehr einen Marktanteil von über 60 Prozent, mit steigender Tendenz – hier aber gebe es keinerlei verpflichtende Kennzeichnung, kritisierte Ripke: „Wir brauchen mehr Ehrlichkeit in der Verbraucherkommunikation!“ Passiere dies nicht, drohe ein drastischer Rückgang in der Erzeugung der deutschen Geflügelwirtschaft.

In seiner Festrede würdigte Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt den ZDG als „anerkanntes Sprachrohr der gesamten Geflügelbranche und Wegbereiter des Erfolgs der deutschen Geflügelwirtschaft“.

Er betonte die gute Zusammenarbeit mit Blick auf die zwischen Ministerium und Verband getroffene freiwillige „Vereinbarung zur Verbesserung des Tierwohls, insbesondere zum Verzicht auf das Schnabelkürzen in der Haltung von Legehennen und Mastputen“ vom Sommer 2015.

Auch für die Zukunft setze er auf eine enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft: „Ich möchte den Weg mit Ihnen gemeinsam weitergehen und freue mich über das grundsätzliche Bekenntnis des ZDG zu einem staatlichen Tierwohllabel.“

Das Ministerium habe stets das Ziel, die Erzeugung in Deutschland zu stärken: „Die Branche braucht eine wirtschaftliche Perspektive und muss wettbewerbsfähig bleiben. Ich sehe in mehr Tierwohl die große Chance, dass Tierhaltung in Deutschland auch langfristig von einer breiten gesellschaftlichen Akzeptanz getragen wird.“

Einen inhaltlichen Akzent des festlichen Abends setzte Professor Harald von Witzke, Präsident des Humboldt Forums for Food and Agriculture, der den Festgästen einen exklusiven Vorab-Einblick in eine noch unveröffentlichte Studie zum gesamtgesellschaftlichen Nutzen der Geflügelfleischerzeugung gewährte.

Die Studie vergleicht die moderne und hochproduktive Erzeugung mit extensiven und ökologischen Erzeugungsalternativen und beleuchtet dabei insbesondere den bislang kaum beachteten hohen Umweltnutzen insbesondere durch die hohe Futter- und Wassereffizienz der modernen Geflügelfleischerzeugung.

Zentrales Ergebnis, so von Witzke: „Die moderne und hochproduktive Erzeugung bietet der Gesellschaft mehr von allem – mehr Nahrung, mehr natürliche Lebensräume, mehr Artenvielfalt und mehr Klimaschutz.“
zdg
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