Wir sollten aber die strategische und strukturelle Ausrichtung des Agribusiness in Deutschland überdenken. Dazu zählt auch, mehr gesellschaftspolitische Akzeptanz für moderne Landwirtschaft zu erreichen. Denn die notwendigen Anforderungen an eine zukunftsfähige
Agrarwirtschaft stimmen nicht mit den in den Medien transportierten Anforderungen überein“, betonte Dr. Henning Ehlers, Geschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), bei der Agribusiness-Tagung 2011 in der Akademie Deutscher Genossenschaften auf Schloss Montabaur.
Wichtig ist es, aus der Verteidigungs- und Rechtfertigungshaltung herauszukommen. „Gesellschaftspolitische Akzeptanz ist eine zwingende Voraussetzung für weiteres Wachstum des Agrarsektors. Dies gelingt nur, wenn das Agribusiness nachweislich umweltgerecht und nachhaltig arbeitet und insbesondere in strukturschwachen Räumen Arbeitsplätze schafft“, so Dr. Ehlers.
Wachstumsperspektiven sieht er vorrangig für hochwertig veredelte Qualitätsprodukte auf Drittlandsmärkten, weniger für homogene Massengüter. Die hiesigen Absatzmärkte mit ihrem hohen Wertschöpfungspotenzial sollten aber nicht vernachlässigt werden. Zudem dürfen die Produktionskosten durch eine falsch austarierte Bioenergieförderung nicht unnötig in die Höhe getrieben werden. Der Marktexperte unterstrich, dass täglich 80 Mio. Verbraucher in Deutschland qualitativ hochwertige Nahrungs- und Genussmittel im Wert von rund 400 Mio. Euro nachfragen. (drv)