Dies sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Friedlinde
Gurr-Hirsch MdL, am Dienstag (26. Oktober 2010) anlässlich der Verleihung des AgrarKulturerbe-Preises 2010 in Stuttgart-Hohenheim. Felder und Wiesen, Dörfer, Gärten und Gehöfte seien Teil des hiesigen Agrarkulturerbes. Allerdings sei der Begriff viel weiter gefasst und beinhalte ebenso die althergebrachten Bräuche und Gepflogenheiten und nicht zuletzt die unverwechselbaren Dialekte.
Noch vor 100 Jahren habe über ein Drittel der Bevölkerung von der Landwirtschaft gelebt. „Angesichts des rasant voranschreitenden Struktur- und Gesellschaftswandels sehnen sich immer mehr Menschen nach einem einfachen und ländlich geprägten Leben“, sagte die Staatssekretärin. Allerdings habe eine romantische Natur- und Bauernidylle mit der Historie nicht viel zu tun.
„Es sollte uns immer klar sein, dass wir Freiheit und Wohlstand nicht nur unserem eigenen Wirken, sondern auch der harten Arbeit unserer Vorfahren zu verdanken haben“, erklärte Gurr-Hirsch. Unser Agrarkulturerbe vermittle nicht nur wertvolle Erkenntnisse aus unserer Geschichte, sondern zeige auch beispielgebend den Ansporn und den Willen unserer Ahnen auf, Probleme nachhaltig und ideenreich zu lösen.
Hintergrundinformationen:
Der AgrarKulturerbe-Preis wird seit 2008 alle zwei Jahre durch die Gesellschaft für Agrargeschichte e.V. verliehen.
Die Preisträger 2010 sind:
1. Preis: Dr. Klaus Hermann, Leiter des deutschen Landwirtschaftsmuseums in
Hohenheim für seine Lebensleistung mit der Sammlung historisch wertvoller landtechnischer und agrarkultureller Zeugnisse unserer ländlichen Sachkultur im Deutschen Landwirtschaftsmuseum an der Universität Hohenheim. Der Preis ist dotiert mit 1.000 Euro.
2. Preis: Fördergesellschaft Albrecht Daniel Thaer in 15345 Reichenow-Möglin für ihre überragenden Leistungen bei der Rettung und Erhaltung des agrarkulturellen Erbes von Albrecht Daniel Thaer, dem großen Vordenker für rationelle Landwirtschaft (1752-1828), an seinem Hauptwirkungsort in Möglin. Der Preis ist ebenfalls mit 1.000 Euro dotiert. (PD)