Während die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike
Höfken (Grüne) am Mittwoch mehr Gewicht für ökologische Kriterien forderte, mahnte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (
CDU) vor «pauschalen Verurteilungen der Landwirtschaft».
Wenn landwirtschaftliche
Betriebe Wasser, Boden, Klima und die
Artenvielfalt schützten und sich für das Wohl von Tieren einsetzten, sollten sie für diese gesellschaftlichen Leistungen entlohnt werden, erklärte Höfken in Mainz. Mit Blick auf den «Green Deal» der
EU-Kommission und den darin vorgesehenen Anteil des Ökolandbaus von 25 Prozent bis 2030 sagte Höfken: «Noch besser wären 30 Prozent.»
Der Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen an der gesamten landwirtschaftlichen Fläche in Rheinland-Pfalz stieg nach vorläufigen Daten des Umweltministeriums im vergangenen Jahr von 10,5 auf 11,2 Prozent.
Erklärtes Ökolandbau-Ziel in Deutschland ist bislang ein Anteil von 20 Prozent. Die Bundesregierung hat dafür das Jahr 2030 genannt, Rheinland-Pfalz will das Ziel «mittelfristig» erreichen. Bundesweit liegt der Anteil nach jüngsten Daten bei 9,1 Prozent.
Klöckner mahnte vor den Beratungen mit den EU-Kommissaren Janusz Wojciechowski (Agrar) und Virginijus Sinkevicius (Umwelt), die Landwirtschaft habe als primäres Ziel die Ernährungssicherung. Dies habe Vorrang, wie die Corona-Pandemie deutlich gezeigt habe. «Ich habe daher die klare Erwartung, dass mit den vorgestellten Strategien auf EU-Ebene keine einseitigen Belastungen der Land- und
Ernährungswirtschaft einhergehen.»