SPD-Fraktionsvize Ulrich Kelber und Agrarpolitiker seiner Fraktion legten am Freitag dazu Antragspläne vor. «Das europäische Recht muss so verändert werden, dass die Möglichkeit zur verbindlichen Einrichtung gentechnikfreier Regionen besteht», teilten sie in Berlin mit. Gen-Raps, dessen möglicher künftiger Anbau wegen der Gefahr der Kreuzung mit anderen Pflanzen als problematisch gilt, soll verboten werden. Außerdem soll Saatgut bereits von der Nachweisgrenze an gekennzeichnet werden. Die
SPD kritisierte, dass die Union die Pläne bisher ablehne.
Die Unionsfraktion erklärte, mit dem neuen Gentechnikrecht, das seit diesem Jahr gilt, sei der Grundstein für einen sicheren Umgang mit
Gentechnik gelegt worden. Bundesagrarminister Horst
Seehofer (CSU) hatte die Forderung nach schärferen Bestimmungen mehrfach abgelehnt und auf die Überprüfung der neuen Gesetze verwiesen. Seehofers Heimat Ingolstadt gilt seit 2004 als gentechnikfreie Region.
Bundesweit wird derzeit auf rund 3.400 Hektar Genmais angebaut, vor allem in Ostdeutschland. Genmais produziert ein Gift gegen den Schädling Maiszünsler. (dpa)