So waren nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa bei einer Berechnung ohne längere Laufzeiten für Atomkraftwerke geringere Klimaschutz- und Energieeffizienzmaßnahmen angenommen worden, als bei den Szenarien mit 12 und 20 Jahre längeren Laufzeiten.
Für das Gutachten waren die Effekte von 4, 12, 20 und 28 Jahren längeren Laufzeiten durchgerechnet worden. Die Gutachter kommen laut Medienberichten zu dem Schluss, dass 12 oder 20 Jahre längere Laufzeiten die größten Effekte für den Klimaschutz und die Strompreisentwicklung hätten.
«Damit sind positive ökonomische Effekte bei den Szenarien mit Laufzeitverlängerungen durch die Prämissen bei der Auftragsvergabe vorbestimmt», sagte Greenpeace-Energieexperte Andree Böhling der dpa mit Blick auf die Vorgaben für die Szenarienberechnung. Äpfel würden hier mit Birnen verglichen, so Böhling.
«Die Regierung ist bereit zu Mitteln der Trickserei und Täuschung zu greifen, nur um die Atomkraft in Deutschland wieder hoffähig zu machen.» Wenn die Gutachten mit ungleichen Annahmen rechnen müssten, sei es kein Wunder, wenn im Ergebnis positive Effekte bei Laufzeitverlängerungen herauskämen.
Auch der Obmann der Unions-Fraktion im Umweltausschuss, Josef Göppel (CSU), sagte der dpa: «Die Rahmenbedingungen der Berechnungen sind kritisch zu hinterfragen.» (dpa)