EU-Behörde legt Positionslimits gegen Agrarspekulation festBrüssel - Die Umsetzung der Reform der EU-Finanzmarktrichtlinie (MiFID II), mit der unter anderem der Spekulation mit Agrarrohstoffen Grenzen gesetzt werden soll, schreitet voran. |
(c) proplanta Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) veröffentlichte am Montag technische Standards, die unter anderem Positionslimits für Terminmärkte näher bestimmen. Sie sollen im Bereich von 5 % bis 35 % des verfügbaren Kontraktangebots liegen.
Der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber, der die MiFid-Reform mitbetreute, hält die Vorgaben indes für wenig ambitioniert. „Es besteht die ganz große Gefahr, dass wir die Ziele der MiFID II verfehlen und es nicht gelingt, Spekulation mit Lebensmitteln effektiv einzudämmen“, erklärte Ferber. Gleichzeitig könne der Handel bei zu niedrigen Limits in illiquiden Märkten schnell zum Erliegen kommen. „Der ideale Ansatz wäre, dass jeder Kontrakt ein individuelles Limit erhält“, so der Europaabgeordnete. Zu solch einem aufwändigen, aber sinnvollen Verfahren sei die ESMA leider nicht bereit gewesen - umso wichtiger sei es, den Korridor für die Limits so zu wählen, dass die Ziele der MiFID II auch tatsächlich erreicht würden.
Auch der EU-Dachverband des Getreide- und Futtermittelhandels (COCERAL) äußerte sich kritisch. Die ESMA ignoriere bei ihren Standards den sehr beträchtlichen Anteil des physischen Handels, um den jeweiligen Geschäftsschwerpunkt der Agrarmarktteilnehmer zu bestimmen. Dies könne dazu führen, dass Märkte gestört, Preise nicht gefunden und das Exportpotential der EU begrenzt würden. (AgE)
|
|
|
|
|