«Ich habe große Zweifel, dass glyphosathaltige
Pflanzenschutzmittel in Deutschland neu zugelassen werden können, wenn man sich ernsthaft anschaut, welche Folgen sie für biologische Vielfalt und insbesondere für Insekten haben», sagte Hendricks am Mittwoch in Berlin. «Es ist deshalb jetzt wichtig, die Notwendigkeit ökologischer Auflagen politisch festzulegen und gegebenenfalls rechtlich klarzustellen.»
Die Regierung müsse für alle Pflanzenschutzmittel festlegen, dass ihre Nutzung keine negativen Folgen für die biologische Vielfalt haben dürfe, sagte Hendricks. Hier habe das
Agrarministerium bisher in seinem Bereich viel zu wenig Rücksicht genommen. Dass Mittel wie
Glyphosat der
Artenvielfalt schadeten, sei in der Wissenschaft aber unbestritten. «Mit den Ackerblumen sterben auch die Insekten, und mit den Insekten verschwinden auch die Vögel.» Hendricks betonte: «Ich möchte, dass wir die Anwendung von Glyphosat in Deutschland beenden.» Die
Landwirtschaft solle sich auf bessere Methoden umstellen.
Landwirtschaftsminister
Christian Schmidt (CSU) hatte am Montag gegen die Regeln der Regierung und den Willen der
SPD für die verlängerte Zulassung des Unkrautgiftes Glyphosat in der EU gestimmt.
Als nächstes müssen Hersteller nun bei den nationalen Behörden eine Erneuerung ihrer Zulassung beantragen, wie das Umweltministerium erläuterte. Dafür haben sie ab 16. Dezember drei Monate Zeit. Das für die Anträge zuständige Bundesamt für
Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit des Agrarministeriums brauche dafür das Einvernehmen des Umweltbundesamtes, das Folgen für Umwelt und biologische Vielfalt prüft - es untersteht dem Umweltressort.