Die
baden-württembergischen Landwirte erwirtschafteten 2009 gemäß den Ergebnissen
der Regionalen Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung (R-LGR) mit pflanzlichen und
tierischen Erzeugnissen sowie landwirtschaftlichen Dienstleistungen einen
Produktionswert (zu Erzeugerpreisen) in Höhe von insgesamt knapp 3,7 Milliarden
Euro. Im Vergleich zum Vorjahr mit gut 4,2 Milliarden Euro war dies nach
Feststellung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg ein Rückgang um
über 13 Prozent oder rund 570 Millionen Euro.
Die Entwicklung in 2009 erklärt sich wie folgt: Trotz einer erneut guten Ernte
bei den Hauptackerkulturen sank der Produktionswert der pflanzlichen Erzeugung
insgesamt gegenüber dem Vorjahr um rund 14 Prozent. Vor allem stark rückläufige
Preise führten zu deutlichen Einbußen u. a. bei Getreide (‑ 31 Prozent),
Ölsaaten (‑ 21 Prozent) und Kartoffeln (‑ 12 Prozent) sowie bei Obst
(‑ 31 Prozent). Ebenfalls vorwiegend preisbedingt ging der Produktionswert
der tierischen Erzeugung um 14 Prozent zurück. Bei der Rinder- und
Kälberproduktion sank der Produktionswert um fast 9 Prozent und bei der
Schweineproduktion – trotz eines Anstiegs der Schlachtungen – um über 6
Prozent. Ebenfalls leicht ausgedehnt wurde die Milcherzeugung, die jedoch
aufgrund der niedrigen
Erzeugerpreise 2009 einen Einbruch des Produktionswertes
um rund 28 Prozent erfuhr. Lediglich die Geflügel- und Eierproduktion
verzeichneten 2009 einen Anstieg des Produktionswertes.
Zwar konnten die Vorleistungen der Landwirtschaft 2009 um rund 6 Prozent
gesenkt werden. Aufgrund gesunkener Energie- und Rohstoffpreise war vor allem
für Futtermittel, Dünger und Bodenverbesserungsmittel und Treibstoffe weniger
aufzuwenden. Dennoch fiel die Bruttowertschöpfung der landwirtschaftlichen
Erzeugung 2009 mit rund 1,1 Milliarden Euro, vor allem aufgrund des starken
Rückgangs des Produktionswerts, um über ein Viertel geringer aus als im Jahr
zuvor.
Gut die Hälfte des Produktionswerts stammt aus
pflanzlicher Erzeugung
In der Zusammensetzung der Produktionswerte
spiegeln sich die Schwerpunkte der heimischen Landwirtschaft wider. Vor allem
die sogenannten
Sonderkulturen Obst, Gemüse und Champignons, Wein, Blumen- und
Zierpflanzen, Baumschulgewächse sowie Hopfen und Tabak haben mit einem Anteil
von rund 23 Prozent am landwirtschaftlichen Produktionswert hier zu Lande eine
vergleichsweise große Bedeutung. Im Bundesdurchschnitt erreichte der
Sonderkulturanbau demgegenüber lediglich knapp 15 Prozent. Insgesamt stammen
rund ein Viertel der Obst- und Weinerzeugung Deutschlands gemessen am
Produktionswert von baden-württembergischen Landwirten.
Im Jahr 2009 trug die pflanzliche Erzeugung mit rund 1,9 Milliarden Euro mehr
als die Hälfte (52 Prozent) zum Produktionswert der Landwirtschaft im Südwesten
bei. Neben den Sonderkulturen ist der
Getreideanbau mit einem Produktionswert
von rund 453 Millionen Euro der wichtigste pflanzenbauliche Produktionszweig.
Bei der tierischen Erzeugung mit in 2009 insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro
stellen die Milcherzeugung (563 Millionen Euro) in Verbindung mit Rinderhaltung
und Kälberzucht (298 Millionen Euro) die wichtigsten Produktionszweige für die
baden-württembergischen Viehhalter dar. Fast ein Viertel des Gesamtwerts der
Agrarerzeugung entfiel allein auf diese Produkte. Weitere rund 12 Prozent
Anteil am Produktionswert zu Erzeugerpreisen erwirtschafteten die Landwirte im
Südwesten 2009 mit Mastschweinehaltung und Ferkelerzeugung (447 Millionen
Euro). (stala)