Matthias schrieb am 31.12.2018 11:52 Uhr | (18) (5) |
Bravo! Solch ein Kommentar von Bauern?
Meine ehrliche Hochachtung.
Ich bin doch immer wieder sehr erstaunt, wie ruhig und gelassen die Bauernschaft in ihrem wirtschaftlichen Drama sich einfindet!
Klar hört man klagen. Aber das wars dann auch schon.
agricola pro agricolas schrieb am 30.12.2018 10:54 Uhr | (23) (7) |
„Eine Umwertung von Werten wird nur erreicht, wenn eine Spannung von neuen Bedürfnissen, von Neu-Bedürftigen da ist, welche an den alten Werten leiden.“ ( Nietzsche)
Werter Herr Kurreck,
die CBoT mutierte mittlerweile äußerst kanzerogen zu einer Institution, die unsere bäuerlichen Roherzeugnisse jetzt dauerhaft missbraucht, um im Besonderen institutionelle Anleger auf ihrer stetigen Suche nach fetten Renditen fündig werden zu lassen.
Als Leuchtbeispiel hat hier auch die Allianz die weltälteste Terminbörse seit geraumer Zeit für sich entdeckt. Mittlerweile werden von diesem Konzern-Konstrukt vermutete 6 Mrd. im agrarischen Rohstoffsektor hin- und herverschoben, die pure Macht der NULLEN und EINSEN zelebriert, wobei jenem umtriebigen Aktionismus an den Hochgeschwindigkeitsrechnern ein Augenmerk auf das jeweils gehandelte Produkt absolut schnurzpiepegal, als solches gemeinhin inexistent ist. Kaum mehr 20% des an der CBoT gehandelten Kapitals dient noch dem ursprünglichen Zweck der Nahrungssicherheit, Tendenz weiterhin fallend. - Wieso erfolgt HIERAUF nicht endlich der ermahnende Fingerzeig seitens unserer „EINEN STIMME“, dem dazu eigens auserkorenen DBV, um ein kritisches Hinterfragen eines solchen erheblich pervertierten Systems grundlegend anzustoßen!?
Auf den Bauernstand wirkt sich dasselbe jedenfalls verheerend aus, wirkt fortwährend brutalst als zerstörerische Macht innerhalb unserer ländlichen Räume. Nein, werter Herr Kurreck, viele Bauern stellen ihre Produktionen nicht deshalb ein, weil sie von Wetterphänomenen heimgesucht werden. Dies ist vielmehr weit eher jenem fatalen Umstand geschuldet, dass heute unser physischer Markt von den jeweils vorherrschenden Realitäten innerhalb der Vegetationsverläufe vollkommen entkoppelt ist. Jeder Bauer verspürt genau DAS knallhart, nur an unseren berufsständischen hoch intellektuell(!?) befähigten Eliten geht das geflissentlich unbemerkt vorbei. WARUM!? - Weil die verschiedentlichen finanziellen Trostpflästerchen dieser Steigbügelhalter des Kapitals wirklich jeden Schmerz sofort zu lindern wissen!?
In einigen Regionen Nord-Baden-Württembergs war die heurige Ernte sehr mager, ebenso dürftig wie in einigen Regionen Nordbayerns. Wer die Informationen des DWD richtig zu bewerten weiß, fragt nicht nach einem Warum. Mit was versuchte man die bäuerlichen Gemüter sofort zu besänftigen!? Zumindest MEDIAL(!) hat man mit von staatlicher Seite eingeforderten Dürrehilfen in scheinheiliger Flickschusterei verbal zelebriert und damit verderbenbringend die ohnedies gepeinigten Bauern parallel wiederum auf eine gesellschaftliche Anklagebank verfrachtet. Man interpretierte in der öffentlichen Wahrnehmung diese HILFLOSIGKEIT der BERUFSSTÄNDISCHEN VERTRETUNG erneut als einzige Unfähigkeit des Bauernklientels selbst, die sich gegen derartige Anfeindungen nur noch schwerlich zur Wehr setzen können.
Gerade auch in der Heimat des europaweit in den eigenen Reihen gefeierten DBV-Stars Rukwied tragen die Bauern noch immer die ROTE LATERNE im bundesweiten Einkommensranking, ...und das nicht, weil ein solches „Licht“ an Weihnachten so wohltuend anheimelnd anmutet.
Werter Herr Kurreck, befassen Sie sich mit den salbungsvollen Jahresschlussworten Ihrer obersten Instanz Rukwied. Vielleicht wird Ihnen sodann bewusst, warum es dabei jedem einzelnen aufrichtigen Bauern nur noch speiübel werden kann....
Solange sich an der immer noch ausladenderen „Euronen-Völlerei“ unserer DBV-Granden in einer vielschichtigen Pöstchenschacherei nichts ändert, wird man jene unangenehmen Blickwinkel der bäuerlichen Szenerie innerhalb unserer ländlichen Räume in den dortigen Hirnwindungen wohl kaum entdecken wollen.
Wünschen wir diesen Scheinheiligen für das kommende 2019 also die glaubhafteren Ausreden und Lügen, an die vernichtenden Wahrheiten wagt man sich ohnedies kaum mehr heran.
Meinen Berufskollegen indes wünsche ich einen guten Beschluss und ein gestähltes Rückgrat in dieser für uns alle überaus herausfordernden Zeit. - Herzlichst Ihr kleines Bäuerlein