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31.05.2020 | 02:56 | Rindfleischmarkt 

Nach Coronakrise deutliche Aufschläge für Rinderpreise

Schwäbisch Gmünd - Rindfleisch war deutlich schneller als Schweinefleisch durch die Schließung der Gastronomie und der Fast-Food-Ketten sowie dem Einbruch der EU-Exporte in Richtung Italien, Frankreich und Spanien von der Corona-Krise betroffen.

Rindermarkt 2020
(c) proplanta
Hochpreisige Teilstücke vom Rind waren dadurch über längere Zeit nicht adäquat zu vermarkten, da die Kompensation der Fleischeinkäufe durch die privaten Haushalte vorwiegend in Form preisgünstiger und einfach zuzubereitender Produkte, wie Hackfleisch, erfolgte.

Von Vorteil für den Rindfleischmarkt ist allerdings die Tatsache, dass Rinderschlachtungen über mehrere Wochen geschoben werden können. Konnten die Schlachthöfe anfangs nicht alle Tiere abnehmen, so haben die Landwirte in den letzten 2-3 Wochen ihre Tiere in Erwartung steigender Preise eher zurückgehalten.

Mit der Öffnung der Gastronomie hat auch hier der Markt wieder gedreht und es kommt bei den Schlachtrinderpreisen über alle Kategorien hinweg zu mehr oder weniger deutlichen Aufschlägen.

Jungbullen



Die schwachen Erzeugerpreise sorgten dafür, dass weniger Jungbullen angeboten wurden. Auf dem Markt stand sich deshalb oft ein geringes Angebot einer durch die Wiedereröffnung der Gastronomie belebten Nachfrage gegenüber.

In KW 21 wurde von den preismeldepflichtigen Schlachtbetrieben im Südwesten für Jungbullen (E-P) im Schnitt 3,39 €/kg SG bezahlt. In der laufenden Woche steigen die Preise um 5 bis 6 ct/kg SG. Bio-Jungbullen (E-P) erlösten im März bundesweit 4,54 €/kg SG (-9 ct/kg gg. Vj.).

Schlachtfärsen



Färsenfleisch wird überproportional in der Gastronomie eingesetzt, entsprechend waren hier die Abschläge mit bis zu 40 ct/kg stärker als bei Jungbullen.

Von den meldepflichtigen Schlachtbetrieben im Südwesten wurden in KW 21 für Schlachtfärsen 3,10 €/kg SG (E-P) bezahlt. Auch hier ziehen die Preise in der laufenden Woche um 5 bis 6 ct/kg SG an. Im März erlösten Bio-Schlachtfärsen (E-P) bundesweit 4,50 €/kg SG (-5 ct/kg gg. Vj.).

Schlachtkühe



Süddeutsches Kuhfleisch war Corona-bedingt durch die Schließung der Fastfood-Ketten wie McDonalds und das Wegbrechen der Exporte nach Frankreich überproportional betroffen. In Summe gingen die Preis um rund 50 ct/kg SG zurück.

Aktuell pendeln hier die Preise stärker zurück, da es derzeit häufig Engpässe bei der Andienung zu geben scheint und sich die Nachfrage der Schlachtunternehmen belebt hat, sodass die Nachfrage nicht immer zeitnah und vollständig gedeckt werden kann.

Von den meldepflichtigen Schlachtbetrieben im Marktgebiet wurde in KW 21 2,38 €/kg SG (E-P) bezahlt. In der laufenden Woche ziehen hier die Preise um 7 bis 8 ct/kg SG an. Im März erlösten Bio-Schlachtkühe (E-P) bundesweit 3,25 €/kg SG (+7 ct/kg gg. Vj).

Kälber



Von den meldepflichtigen Schlachtbetrieben im Marktgebiet wurden in KW 21 in den Handelsklassen E-P 67 Kälber geschlachtet. Im Durchschnitt wurde für diese Tiere 5,45 €/kg SG (E-P) bezahlt.

Für Fleckviehbullenkälber wurde in KW 21 im Schnitt 4,01 €/kg LG gemeldet. Die schwachen Jungbullenerlöse machen Druck auf den Kälberpreis, die trockene Witterung in den vergangenen Wochen trägt nicht zu einer entspannten Futtersituation bei.

In KW 21 wurden für schwarzbunte Bullenkälber nur noch 30,49 € bezahlt, ein Preis der selbst während der BSE-Krise nicht erreicht wurde.
LEL Schwäbisch Gmünd
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