Für die Verbraucher in Deutschland ist der niedrige Ölpreis ein Segen. Doch schon bald könnte es vorbei sein mit dem Billigöl. Russland, Saudi-Arabien und andere Ölförderländer wollen der seit Monaten andauernden Ölflut ein Ende bereiten. (c) Sascha Burkard - fotolia.com
Weiterer US-Ölförderer meldet wegen Preisverfalls Insolvenz an
Ein weiterer Ölförderer aus den USA muss dem Ölpreisverfall Tribut zollen. Die Goodrich Petroleum Corporation aus Texas teilte am Freitag mit, Gläubigerschutz beantragt zu haben. Man hoffe, durch eine geordnete Restrukturierung wieder in sicheres Fahrwasser zu kommen und die Bilanz von rund 400 Millionen US-Dollar (355 Mio. Euro) Schulden entlasten zu können. Erst am Vortag hatte der ebenfalls in Texas beheimatete Konkurrent Energy XXI Insolvenz angemeldet.
Der Ölpreisverfall wird zunehmend vor allem für kleine und mittlere Firmen der Ölindustrie zum Problem. Seit Juni 2014 haben sich die Preise für Rohöl mehr als halbiert, das setzt vor allem US-Unternehmen, die auf die teure Fracking-Methode setzen, unter Druck. Branchenexperten rechnen mit einer Insolvenzwelle. Auch ein Treffen wichtiger Förderländer, die eine gemeinsame Deckelung der Produktion anstreben, an diesem Sonntag in Katar wird nach Ansicht von Experten nicht zu einem Wiederanstieg der Preise führen.
Die Beratungsgesellschaft Deloitte kam im Februar zu dem Schluss, dass weltweit gut einem Drittel der Ölförderer und Explorationsfirmen das Aus droht. Die Beratung Alix Partners zeichnet ein ebenfalls düsteres Bild. Günstige Kreditkonditionen und der hohe
Ölpreis hätten in den Boomjahren viele kleine Firmen des Industriezweigs dazu verleitet, sich zu verschulden. Dies räche sich nun.