Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
28.07.2012 | 07:13 | Eurobarometer-Umfrage 

Einschätzung über die bäuerlichen Leistungen

München - Wie denken die Europäer über ihre Ernährung und die Landwirtschaft? Diese zentrale Frage versucht die jüngste Eurobarometer-Umfrage der EU-Kommission zu klären.

Agrarproduktion
(c) proplanta

Bei dieser Umfrage wurden über 26.500 EU-Bürger ab 15 Jahren in allen 27 EU-Mitgliedstaaten befragt. Das Ergebnis: 86 Prozent der EU-Bürger sind der Meinung, dass die Landwirtschaft zur Schönheit des ländlichen Raums beiträgt, 89 Prozent, dass sie einen positiven Beitrag zum Erhalt ländlicher Gebiete leistet.

Doch drei Viertel aller EU-Bürger machen sich Sorgen, dass nicht ausreichend Nahrungsmittel zur Deckung des weltweiten Bedarfs erzeugt werden können.

Eine große Mehrheit der EU-Bürger ist deshalb der Meinung, dass innerhalb der EU mehr Lebensmittel hergestellt werden sollten, um die zunehmende Nachfrage in der EU und außerhalb der EU abzudecken. Gleichzeitig solle die Europäische Union anderen Ländern helfen, damit auch dort mehr Lebensmittel hergestellt werden können.

Beim Kauf von Lebensmitteln für den eigenen Gebrauch sind für mehr als 90 % der EU-Bürger Qualität und Preis ein bedeutender Faktor und wichtiger als die Herkunft (71 %) und die Marke (47 %).

Die Qualität wird von 65 % sogar als „sehr wichtig" bezeichnet. Für zwei Drittel der Befragten sind Qualitäts- und Gütesiegel wichtig, und im Vergleich zu den vergangenen Jahren werden die verschiedenen EU-Qualitätslogos von immer mehr Menschen erkannt.


Die Ergebnisse im Detail:

Ernährungssicherung:

  • Etwa 56 % der Befragten machen sich keine Sorgen über die Lebensmittelversorgung in ihrem Land, bezüglich der gesamten EU vertreten 57 % diese Meinung.
  • Die weltweite Versorgungslage löst hingegen bei 76 % der Befragten Besorgnis aus.
  • 84 % sind der Meinung, dass die EU anderen Ländern dabei helfen sollte, ihre Lebensmittelproduktion zu steigern.
  • Rund 81 % finden, dass die EU selbst mehr Nahrungsmittel herstellen sollte, um weniger von Importen abhängig zu sein.
  • 77 % möchten, dass die EU mehr produziert, um den Bedarf ihrer eigenen Bürger sowie die Nachfrage außerhalb der EU zu decken.



Lebensmittelqualität:

  • Für 96 % der Befragten spielt die Lebensmittelqualität eine Rolle. Der Preis ist für 91 % der Befragten ein wichtiger Faktor.
  • Die Herkunft eines Produkts ist für 71 % der Befragten wichtig.
  • Qualitäts- und Gütesiegel sind für 67 % der Befragten entscheidend.



Landwirtschaft und ländlicher Raum:

  • 81 % der Befragten denken, dass sich Landwirtschaft positiv auf die Umwelt auswirkt.
  • 86 % sind der Meinung, dass Landwirtschaft zur Schönheit des ländlichen Raums beiträgt.
  • 89 % glauben, dass die Landwirtschaft hilft, ländliche Gebiete zu schützen. (bbv)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Naturschutzgesetz der EU soll Ernährungssicherheit gewährleisten

 Ukraine-Beitritt würde strategische Lage auf Agrarmärkten verbessern

 Agrarproduktion in China 2023 erneut gestiegen

 Millionenstrafe für Frankreichs Konservenbranche wegen Beschichtungen

  Kommentierte Artikel

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte