Im Juli verharrte die Jahresteuerungsrate bei 1,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag nach vorläufigen Berechnungen mitteilte.
Im Juni hatte die Inflation mit 1,7 Prozent bereits den niedrigsten Wert seit Ende 2010 erreicht. Volkswirte rechnen allerdings damit, dass die Lebenshaltungskosten demnächst wieder steigen werden.
Gegenüber dem Vormonat legten die
Verbraucherpreise im Juli um 0,4 Prozent zu. Hauptgründe für den Anstieg: Pauschalreisen und Ferienwohnungen wurden in der Urlaubszeit teurer.
Auch Autofahrer mussten wieder tiefer in die Tasche greifen, nachdem die Spritpreise den Angaben zufolge im Mai und Juni binnen Monatsfrist noch leicht gesunken waren.
Erstmals seit März wurde auch Heizöl wieder teurer. Weniger als noch im Juni mussten die Verbraucher dagegen für Obst und Gemüse sowie Bekleidung und Schuhe zahlen.
Volkswirte erwarten, dass die Lebenshaltungskosten wegen der höheren Lohnabschlüsse bald wieder zulegen werden. «Ein stärkerer Lohnstieg lässt befürchten, dass die Verbraucherpreise mittelfristig um mehr als 2 Prozent pro Jahr steigen», erklärte die Commerzbank.
Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht stabile Preise bei einer Jahresteuerung von knapp unter zwei Prozent gewahrt.
Auch die Geldpolitik der EZB könnte nach Ansicht vieler Ökonomn die Inflationsgefahr erhöhen. Die Währungshüter versuchen, mit Zinsen auf Rekordtief und Milliardenspritzen für Banken die Konjunktur zu stützen, die vor allem in den Euro-Krisenstaaten schwächelt.
Seit November 2011 hat die EZB ihren Leitzins in mehreren Schritten auf das Rekordtief von mittlerweile 0,75 Prozent gesenkt.