Hintergrund der Forderung waren unterschiedliche Bewertungen der EU und der Weltgesundheitsorganisation WHO, ob Glyphosat krebserregend sei. Während ein EU-Gutachten das Mittel als wahrscheinlich nicht krebserregend einordnet, bezeichnet es das WHO-Gutachten als wahrscheinlich krebserregend.
Agrarminister Till
Backhaus (
SPD) warf den Grünen vor, bewusst den Arbeitsauftrag des WHO-Gutachtens zu verschweigen. «Es ging einzig um die Frage, welche Stoffe grundsätzlich Krebs auslösen können», sagte er in der Debatte. Die
WHO habe auch Kaffee, Mate und Sonnenlicht sowie Schichtarbeit als wahrscheinlich krebserregend eingestuft. «Auf die Dosis kommt es an», sagte der Minister.
Die Grünen befänden sich im Kampf gegen die konventionelle Landwirtschaft.
Backhaus räumte ein, dass Glyphosat vereinzelt in Fließgewässern des Landes nachgewiesen worden sei, jedoch mit abnehmender Tendenz. Maßnahmen für einen geringeren Einsatz seien getroffen worden. So werde das Mittel nicht mehr an Laien wie Kleingärtner verkauft. Die Zulassung für Glyphosat läuft Backhaus zufolge in diesem Jahr in der EU aus. Die europäische Zulassungsbehörde müsse entscheiden, ob sie verlängert wird.