So sollen Endkunden künftig kleine Photovoltaik-Anlagen und mit erneuerbaren Energien arbeitende Blockheizkraftwerke angeboten werden, mit denen sie ihren Strom- und Wärmebedarf decken können. Die Zukunft liege in der Dezentralisierung der Stromversorgung mit Hilfe von Solar-, Wind- und Bioenergie, erklärte das Unternehmen bei seiner Jahrespressekonferenz am Dienstag in Wörrstadt (Kreis Alzey-Worms).
Dabei betonten die Vertreter der vor 15 Jahren gegründeten Firma, dass die Erlöse 2011 im Vorjahresvergleich von etwa 800 Millionen Euro auf 1,1 Milliarden Euro steigen sollen. Außerdem sollen weltweit rund 500 neue Stellen entstehen, etwa 400 davon in Deutschland.
Künftig soll die Direktvermarktung, die juwi Anfang 2010 in Angriff genommen hat, ausgeweitet werden. Damals startete die juwi-Gruppe mit den Elektrizitätswerken Schönau die Vermarktung von regional erzeugtem Windstrom. Damit deckten seither die Verbandsgemeinde Wörrstadt und mehrere Ortsgemeinden einen Gutteil ihres Strombedarfs. Das Konzept solle nun auf andere Regionen und Privathaushalte ausgedehnt werden. «Wir spüren eine deutlich steigende Nachfrage nach individuellen Lösungen», sagte Vorstand Fred Jung laut Mitteilung. Außerdem steigt nach Angaben von juwi die Nachfrage nach regionalen Kombikraftwerken aus Wind-, Solar-, und Bioenergie.
juwi plant für dieses Jahr zudem weitere große Windkraft- und Photovoltaikanlagen, unter anderem in Deutschland. So soll der Solarpark Lieberose bei Cottbus um eine Leistung von rund 18 Megawatt erweitert werden. Mit 71 Megawatt wäre er dann der zweitgrößte Solarpark Deutschlands und das viertgrößte Photovoltaik-Projekt der Welt. Insgesamt plant juwi für 2011 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 330 Megawatt und Windanlagen mit einer Leistung von mehr als 300 Megawatt.
juwi-Vorstand Jochen Magerfleisch warf den Energiekonzernen vor, sie führten eine Kampagne gegen den dezentralen Ausbau der erneuerbaren Energien. Dabei seien es die Konzerne, die für steigende
Strompreise sorgten, sagte er laut Mitteilung. Experten hielten eine zu 100 Prozent auf erneuerbaren Energien basierende Stromversorgung bis 2030 für machbar. (dpa)