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02.11.2013 | 16:14 | Raffineriegeschäft 

Ölmultis jammern auf hohem Niveau

Irving/Den Haag - Die großen Ölkonzerne in den USA und Europa verdienen immer noch gigantische Summen, doch von den Rekordgewinnen der Vergangenheit mussten sie sich verabschieden. Das Raffineriegeschäft schwächelt.

Rohölpreis 2013
(c) Sascha Burkard - fotolia.com
Einbrechende Gewinne in ihren Raffinerien und Tankstellen verderben den Ölkonzernen die gute Laune. Im dritten Quartal bekamen Shell, Total und Marktführer ExxonMobil weniger heraus als im Vorjahreszeitraum, wie sie am Donnerstag berichteten. Nur ConocoPhillips bildete eine Ausnahme.

EXXONMOBIL


Der weltweit wertvollste Ölmulti verdiente im dritten Quartal unter dem Strich noch 7,9 Milliarden Dollar (5,8 Mrd Euro). Das waren 18 Prozent weniger als vor einem Jahr. Hauptgrund war, dass ExxonMobil an der Weiterverarbeitung von Rohöl zu Kraftstoff nur noch halb soviel verdiente. Zuletzt war der Verdienst in diesem Bereich 2010 so schlecht. Auch eine leicht gestiegene Ölförderung durch die Erschließung neuer Gebiete konnte diesen Rückschlag nicht wettmachen.

SHELL


Bei dem britisch-niederländischen Ölkonzern brach der um Sondereffekte bereinigte Überschuss um ein Drittel auf 4,5 Milliarden Dollar ein. Shell leidet wie die Konkurrenz unter einer gesunkenen Nachfrage nach Treibstoff in Europa. Dies lässt die Margen im Raffinerie-Geschäft einbrechen. Zudem leidet Shell unter Unruhen im Förderland Nigeria. Seit Juli musste die Trans-Niger-Pipeline fünfmal geschlossen werden, weil Öldiebe die Leitung angezapft hatten. Alleine dies ließ den Gewinn um 300 Millionen Dollar sinken. Positiv lief das dritte Standbein Chemie.

TOTAL


Der französische Konzern verdiente mit 2,7 Milliarden Euro fast ein Fünftel weniger als ein Jahr zuvor. «Das Raffinerie-Umfeld bleibt sehr schwierig», sagte Finanzchef Patrick de la Chevardiere. «In Europa gibt es das Problem von extremen Überkapazitäten.» Die Summe, die das Unternehmen an einem Fass Treibstoff verdient, fiel auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Zudem fehlte den Franzosen bei der Erschließung neuer Förderquellen der ganz große Fund - trotz eines hohen finanziellen Aufwands.

CONOCOPHILLIPS


Als einziger der Ölmultis konnte ConocoPhillips seinen Gewinn um fast 40 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar steigern. Dazu trugen zwar vor allem zahlreiche Verkäufe von Geschäftsteilen im Ausland bei. Doch profitierte der Konzern auch von seiner vor zwei Jahren getroffenen Entscheidung, sein Raffineriegeschäft in ein eigenes Unternehmen namens Phillips 66 auszulagern. Die Tankstellen finden sich überall in den USA.

BP


Der britische Ölkonzern hatte seine Geschäftszahlen fürs dritte Quartal bereits am Dienstag verkündet. Auch hier war der Gewinn um ein gutes Viertel auf 3,7 Milliarden Dollar geschrumpft. Selbst in der Öl- und Gasförderung verdiente BP weniger. Zudem kämpft der Konzern immer noch mit den Folgen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko. Bei der Explosion der Ölplattform «Deepwater Horizon» am 20. April 2010 waren elf Menschen ums Leben gekommen. 87 Tage lang lief Öl ins Meer. (dpa)
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