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10.11.2023 | 06:12 | Umwelt-Aktivismus 

Shell verklagt Greenpeace wegen Protests auf Ölplattform

London - Weil sich eine Gruppe von Greenpeace-Aktivisten auf See Zugang zu einer fahrenden Ölplattform verschaffte, hat der Ölkonzern Shell die Umweltschutzorganisation auf Schadenersatz verklagt.

Klimaprotest
(c) liveostockimages - fotolia.com
Wie Greenpeace am Donnerstag mitteilte, beläuft sich die geforderte Summe auf umgerechnet rund acht Millionen Euro. Shell teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, man habe das Recht, die durch den Protest entstanden erheblichen Kosten einzufordern, äußerte sich aber nicht zu der geforderten Summe. Einem Bericht des britischen Nachrichtensenders Sky News zufolge soll sich die Forderung, die am Londoner High Court geltend gemacht werden soll, auf 1,7 Millionen Pfund (1,95 Mio Euro) belaufen. Weitere 5,3 Millionen Pfund werden demnach von einem US-amerikanischen Öl- und Gasunternehmen verlangt.

Bei der Protestaktion im Januar hatten sich mehrere Aktivisten in kleinen Booten einer fahrenden Ölplattform genähert und diese bestiegen. Der Vorfall spielte sich Berichten zufolge in der Nähe der Kanarischen Inseln ab. Die Aktivisten blieben demnach an Bord der Plattform, bis sie ihr Ziel in Norwegen erreichte.

Greenpeace bezeichnete Shells Vorgehen als «Einschüchterungsklage» und warf dem Konzern vor, legitimen Protest unterdrücken zu wollen. Man werde sich dem aber nicht beugen. Shells Pläne, «nach neuen klimaschädlichen fossilen Brennstoffen zu bohren, bedeutet eine Katastrophe für das Leben, die Wohnungen und Arbeitsplätze von Menschen», hieß es in einem Greenpeace-Post auf X (vormals Twitter), verbunden mit einem Spendenaufruf.

Das Unternehmen teilte mit, man respektiere das Demonstrationsrecht, es müsse aber sicher und gesetzeskonform ausgeübt werden. «Ein sich bewegendes Schiff von 72.000 Tonnen auf See zu besteigen, war rechtswidrig und extrem gefährlich», hieß es in einer Mitteilung. Man wolle mit der Klage die erheblichen Kosten reinholen, die Shell und seinen Vertragspartnern etwa durch Sicherheitsmaßnahmen entstanden seien.
dpa
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