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30.03.2010 | 23:06 | Solarunternehmen  

Maschinenbauer Manz will auch in Asien produzieren

Reutlingen - Nach einem verlustreichen Jahr 2009 will der Reutlinger Maschinenbauer Manz seine Kosten weiter senken und denkt über Produktionsverlagerungen nach Asien und Osteuropa nach.

Maschinenbauer Manz will auch in Asien produzieren
Dieser Schritt bedeute aber nicht, dass in Deutschland Arbeitsplätze abgebaut würden. «Der Standort Deutschland wird etwas langsamer wachsen», sagte Finanzchef Martin Hipp am Dienstag im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. «Ob das noch in diesem Jahr sein wird oder erst später, ist aber noch offen.»

Den negativen Trend bei den Geschäftszahlen hat das auf die LCD- und Solarindustrie spezialisierte Unternehmen allerdings schon im vergangenen Jahr gebrochen. Im vierten Quartal 2009 erwirtschaftete das Reutlinger Unternehmen mit 0,5 Millionen Euro erstmals seit drei verlustreichen Quartalen wieder einen Gewinn. Im Gesamtjahr musste Manz aber einen Verlust von 11 Millionen Euro hinnehmen, 2008 gab es noch einen Überschuss von 21,2 Millionen Euro. Der Umsatz brach 2009 um fast zwei Drittel auf 85,9 Millionen Euro ein. Nachdem im vergangenen Jahr über weite Strecken praktisch keine Aufträge mehr eingingen, entspannt sich die Lage inzwischen. Allein seit Mitte Dezember sammelte das Unternehmen Bestellungen im Wert von 40 Millionen Euro ein.

Grund für die geplanten Produktionsverlagerungen seien nicht nur die geringeren Lohnkosten in Asien. Ein Großteil der Manz-Kunden komme inzwischen aus Fernost, sagte Hipp. «Und wir sind einer der wenigen europäischen Anbieter, die ein lokales Equipment anbieten können, das eine Entwicklung in Deutschland hatte.» Um diesen Wettbewerbsvorteil zu wahren, werde man die Forschung und Entwicklung weiterhin vor allem in Deutschland betreiben. «Auf diese Weise können wir die Hochtechnologie mit niedrigen Kosten verbinden», sagte Hipp.

Große Hoffnungen setzt Manz auch auf das Geschäft mit Lithium- Ionen-Batterien für Hybrid- und Elektroautos. Anlagen zur industriellen Fertigung von Batterien sollen künftig das dritte Standbein des Unternehmens werden. In diesem Jahr könnte die neue Sparte bereits einen zweistelligen Millionenumsatz erzielen, stellte Hipp in Aussicht. «Wir gehen davon aus, dass wir in den kommenden Jahren aber immer noch die Hälfte unseres Geschäfts im Solarbereich machen, LCD und Lithium-Ionen-Batterien jeweils rund ein Viertel.» Ende 2009 hatte Manz weltweit knapp 1.400 Mitarbeiter (Vorjahr: gut 1.500), davon 370 am Unternehmenssitz in Reutlingen. (dpa)
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