Bayerische Wirtschaft fordert Abschaffung des EEG
Angesichts des bevorstehenden neuerlichen Kostenanstiegs rebelliert die bayerische Wirtschaft gegen die staatlichen Milliardensubventionen für Ökostrom. Die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) und der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) warnten am Dienstag vor der Abwanderung von Firmen und Arbeitsplätzen. vbw-Präsident Gaffal verlangte die schnellstmögliche Abschaffung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes.
«Die Industriestrompreise in Deutschland haben sich zu einem gravierenden Standortnachteil entwickelt», sagte Gaffal. «Wir brauchen kurzfristig eine Strompreisbremse.»
BIHK-Hauptgeschäftsführer Peter Driessen kritisierte: «Für die Wirtschaft im Freistaat entwickelt sich die Energiewende immer mehr zum Fass ohne Boden und damit zum Risikofaktor für den Standort.»
Bereits jetzt plane jedes sechste Unternehmen Verlagerungen von Produktionsstätten «oder hat diese bereits umgesetzt», berichtete Driessen unter Berufung auf eine
Umfrage der Industrie- und Handelskammern unter ihren Mitgliedsfirmen.
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Ökostrom erhalten einen Staatszuschuss von derzeit 6,35 Cent pro Kilowattstunde. Die Gesamtkosten der jährlichen Subventionen nähern sich der Marke von 30 Milliarden Euro. Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» hatte unter Berufung auf die Netzbetreiber berichtet, dass die Umlage 2017 erneut um gut acht Prozent auf 6,88 Cent steigen werde. Das Bundeswirtschaftsministerium argumentiert, dass die Kosten für die Verbraucher in den vergangenen Jahren trotzdem nicht gestiegen seien, weil gleichzeitig die Börsenstrompreise sanken.