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11.10.2007 | 11:55 | Energiepflanzen  

BMELV investiert erhebliche Forschungsmittel in Energiepflanzen

Gülzow - Auf Deutschlands Äckern wächst immer mehr Bioenergie heran. Um die Weichen für die Zukunft richtig zu stellen, fördert das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) seit 2004 über 50 Projekte zu Energiepflanzen mit rund 13,5 Millionen Euro.

Bioenergie vom Acker
(c) proplanta
Heute werden Energie- und Industriepflanzen auf gut 2 der insgesamt rund 12 Millionen Hektar Ackerfläche in Deutschland angebaut. Den Löwenanteil nehmen dabei Energiepflanzen mit 1,75 Millionen Hektar ein. Perspektivisch lässt sich die Fläche für nachwachsende Rohstoffe bis 2030 auf künftig bis zu 4 Millionen Hektar verdoppeln, ohne dass die Nahrungsmittelproduktion eingeschränkt werden muss oder die Nachhaltigkeit der Produktion gefährdet ist.

Um diese Potenziale langfristig ausreizen zu können, sind neue, die gesamte Wertschöpfungskette von der Pflanzenzüchtung über den Pflanzenbau bis zur Energieerzeugung einschließende Konzepte gefragt. Sie sollen nicht nur Antworten auf Fragen nach Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit bieten, sondern auch langfristige Akzeptanz in der breiten Bevölkerung sicherstellen.

So werden u.a. in Anbauversuchen neue Energiepflanzenarten getestet, um Fruchtfolgen zu erweitern. Für Energiepflanzen eignen sich zudem möglicherweise auch neue Anbauverfahren mit verringerten Dünger- und Pflanzenschutzmittelgaben, dem Einfahren mehreren Ernten pro Jahr, mit Mischfruchtsystemen, Schnellwuchsholz-Plantagen oder der Kultivierung einzelnen Gehölzreihen auf dem Acker, so genannter Agroforstsysteme. Inwieweit die vermuteten Synergieeffekte und Umweltvorteile dabei tatsächlich zutreffen, wird in diversen Projekten praktisch erprobt.

Andere Ansätze gehen der Frage nach, wie aus Reststoffen wie Aschen oder Gärresten aus Biogasanlagen Nährstoffe wieder auf den Acker auszubringen sind. Auch die Aufbereitung und Weiterverarbeitung steht im Fokus: Die technischen Möglichkeiten, Energiepflanzen in Nutzenergie umzuwandeln, sind äußerst vielgestaltig. Hier existieren noch gewaltige Spielräume, um aus den Rohstoffen Dank gesteigerter Effizienz mehr Energie zu gewinnen.

Schließlich steht die internationale Zertifizierung von Biokraftstoffen auf der Agenda, um die Nachhaltigkeit des Biomasseanbaus hierfür weltweit sicherzustellen.

Die Bundesregierung hat sich für den Ausbau der erneuerbaren Energien ehrgeizige Ziele gesetzt, die notwendig für Klimaschutz und Versorgungssicherheit sind. Energiepflanzen werden maßgebliche Beiträge vor allem dann dazu leisten, wenn es gelingt, bestehende Anbau-, Verarbeitungs- und Logistikkonzepte konsequent weiterzuentwickeln. (FNR)
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