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15.12.2009 | 15:26 | Geothermie  

Bohrleiter von Basler Erdwärmeprojekt vor Gericht

Basel - Unter dem Verdacht, ein Erdbeben verursacht zu haben, muss sich der Chef einer Bohrfirma seit Dienstag in Basel vor Gericht verantworten.

Bohrleiter von Basler Erdwärmeprojekt vor Gericht
Die Staatsanwaltschaft legt dem Leiter des Unternehmens Geothermal Explorers International Ldt. nach den Erdstößen wegen einer Erdwärmebohrung in Basel schwere Sachbeschädigung zur Last. Der Geologe habe das Erdbebenrisiko falsch eingeschätzt. Das Geothermie-Vorhaben hatte am 8. Dezember 2006 zu Erdstößen der Stärke 3,4 geführt, die auch in etlichen südbadischen Gemeinden die Menschen in Angst und Schrecken versetzten. An zahlreichen Gebäuden traten Risse auf. Verletzt wurde niemand. Bis zum 21. März 2007 folgten vier weitere Erdstöße von 2,9 bis 3,2.

Verursacht wurden die Beben durch das Einpressen von Wasser in eine fünf Kilometer tiefe Bohrung. Seither ruhte das Vorhaben. In der vergangenen Woche wurde ein Gutachten bekannt, demzufolge die Bohrungen nach Erdwärme in diesem Gebiet Schäden in Millionenhöhe verursachen könnten. Weil das Risiko zu hoch ist, hat die Basler Stadtregierung das Vorhaben endgültig gestoppt. Die für das Projekt zuständige Geopower AG hat rund neun Millionen Franken (rund sechs Millionen Euro) Schadenersatz an Hausbesitzer gezahlt.

Die Anklage vor dem Basler Strafgericht geht davon aus, dass der Bohrleiter wissentlich fremdes Eigentum in Gefahr gebracht und gewusst habe, dass durch das Einpressen von Wasser heftige Erdstöße ausgelöst werden können, wie die Schweizer Nachrichtenagentur SDA berichtete. Die Verteidigung erklärte dagegen, das Auslösen von Erdbeben sei kein Tatbestand im Strafrecht. Geothermie-Bohrungen sollen auch im südbadischen Staufen, einer 7.700-Einwohner-Kleinstadt im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald, für Gebäudeschäden verantwortlich sein. Die Erde hebt sich seit Ende 2007 im Schnitt um einen Zentimeter pro Monat. Mittlerweile sind mehr als 230 Gebäude in Mitleidenschaft gezogen. (dpa)
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