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11.07.2023 | 14:55 | Erneuerbare Energien 

Bundesstiftung Umwelt will Projekte zur Energiewende fördern

Osnabrück - Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt will mit ihrer Fördertätigkeit die Energiewende in Deutschland unterstützen.

Energiewende
Geht das zusammen? Energie nur noch aus erneuerbaren Quellen zu beziehen, und das zu wirtschaftlichen Preisen? Die Bundesstiftung Umwelt sagt ja - und verweist auf Projekte, die bereits jetzt gefördert werden. (c) proplanta
«Wir wollen zeigen, wie viel geht, wenn man will und wenn man anpackt», sagte der Generalsekretär der Stiftung, Alexander Bonde, am Dienstag in Osnabrück. Die Stiftung fördere bereits viele innovative Vorhaben in Forschung und mittelständischer Wirtschaft, die sich mit erneuerbaren Energien und effizienterer Energienutzung beschäftigen, sagte Bonde.

Neben der Erzeugung erneuerbarer Energie gehe es auch um Optimierungen bei Verteilnetzen oder Neuentwicklungen bei Strom, E-Mobilität oder der Entwicklung von Wärmespeichern. Die Herausforderung bestehe darin, Klimaschutzziele zu erreichen und gleichzeitig die Energiesicherung sicherzustellen, sagte Bonde.

Zu den geförderten Projekten gehört ein Forschungsvorhaben des Helmholtz-Zentrums Berlin für Materialien und Energie zu so genannten Tandemsolarzellen. Diese bestehen aus zwei Materialsystemen - aus Silizium und aus Perowskit. Der Wirkungsgrad der heute allgemein üblichen Silizium-Solarzellen sei am physikalischen Limit, sagte Stiftungs-Expertin Katrin Anneser. Durch das zusätzlich eingesetzte Perowskit lassen sich verschiedene spektrale Anteile des Sonnenlichts in Strom umwandeln. Zumindest im Labor übertreffe die neuartige Solarzelle herkömmliche Silizium-Solarzellen um knapp 29 Prozent, sagte Anneser.

Ein weiteres Fördervorhaben beschäftigt sich mit der Nutzung von Solarmodulen in Bahngleisen. Fahrwegsflächen könnten ohne großen Mehraufwand für die Erzeugung von Sonnenenergie genutzt werden, ohne zusätzliche Fläche zu verbrauchen. Der Strom könne dezentral ins Bahnstromnetz eingespeist werden.

Für die Energiewende wichtig ist laut DBU auch der Umbau der Stromversorgungsnetze weg von einer zentralen Einspeisung der Energie aus Großkraftwerken hin zu einer dezentralen Energieerzeugung. Derzeit seien die Netze darauf noch nicht gut eingestellt mit der Folge, dass oft Strom aus erneuerbarer Energie nicht eingespeist werden könne, sagte Anneser. Die Stiftung fördert ein Vorhaben, das mit Hilfe Künstlicher Intelligenz die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen vereinfachen solle.

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt finanziert sich aus den Erträgen ihres Stiftungskapitals in Höhe von aktuell 2,42 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr wurden 56,4 Millionen Euro Fördermittel für 263 Projekte ausgeschüttet, im Jahr 2021 waren es 59,8 Millionen Euro.

Bleibe die Inflation auf dem hohen Niveau wie derzeit, könnte das Auswirkungen auf die Fördertätigkeit der Stiftung haben, sagte Stiftungs-Finanzchef Michael Dittrich. Für das Geschäftsmodell Stiftung müssten die Zinsen, die die Stiftung aus der Anlage ihres Kapitals erhält, höher sein als die Inflationsrate. «Davon sind wir aber noch weit entfernt», sagte Dittrich.
dpa
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