Nach einem schwierigen Jahr 2010 seien wieder positive Wachstumsraten von deutlich über zehn Prozent für Energie aus Wind und Sonne zu erwarten, teilte die Commerzbank am Donnerstag in Hamburg mit. Getrieben werde der Boom von den ehrgeizigen internationalen Klimazielen, dem weltweit steigenden Energiebedarf und den begrenzten fossilen Energieträgern. Anlass für die Analyse ist die Messe «Husum Wind Energy», die am kommenden Dienstag (21.9.) eröffnet wird.
«Die deutsche Industrie ist als Lieferant von Windenergieanlagen sehr gut positioniert und wird von dem Zuwachs der erneuerbaren Energien profitieren», sagte Jan-Philipp Gillmann, der bei der Commerzbank den Bereich verantwortet. Hamburg sei das Kompetenzzentrum der Branche für Deutschland und auch Europa. Hier haben zum Beispiel die Anlagenbauer Repower und
Nordex ihren Sitz, ebenso wie der entsprechende Geschäftsbereich des Siemens-Konzerns. Die Industrie sei weltweit orientiert und exportiere einen großen Teil ihrer Produktion ins Ausland. Ernsthafte Konkurrenz durch chinesische Hersteller sehe er einstweilen nicht.
Im Bereich der Photovoltaik sei weltweit mit noch höheren Zuwachsraten von weit über 20 Prozent zu rechnen, doch sei dieser Markt aufgrund politischer Faktoren anfälliger, sagte Gillmann. Nur fünf Staaten sind für 80 Prozent der globalen Nachfrage verantwortlich. Solarenergie ist deutlich teurer als
Windenergie und bedarf daher höherer Förderung.
Die Commerzbank hat für erneuerbare Energie etwa vier Milliarden Euro Kredite vergeben und weitere zwei Milliarden in Bearbeitung.
Davon wird allerdings weniger als die Hälfte direkt bei der Bank landen; der Rest des Risikos wird verteilt. (dpa)