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11.05.2011 | 08:23 | Bioenergie  

Energie aus Grünabfall bietet noch ungenutztes Potenzial für den Klimaschutz in Schleswig-Holstein

Kiel - Umweltministerin Dr. Juliane Rumpf sieht noch große Potenziale für die Verwertung von Grünabfallen in Schleswig-Holstein.

Grünabfall
"Im Bereich der Grünabfälle schlummert noch ein ungenutzter Schatz, durch den wir auch den Klimaschutz zwischen Nord- und Ostsee noch stärker voranbringen könnten", sagte sie. Die Ministerin verwies auf eine gestern (10. Mai) im Internet veröffentlichte Studie zur Verwertung von Grünabfall und Schnittholz.

Darin werden die verschiedenen Fraktionen des Grünabfalls, also aus der getrennten Abfallsammlung, der Straßenunterhaltung, Gehölzschnitt, Holz aus der Knick- und Baumpflege, Mahd von Naturschutzflächen, Reet sowie Friedhofsabfälle, exemplarisch in den drei Kreisen Rendsburg-Eckernförde, Nordfriesland und Segeberg analysiert und soweit möglich auf Landesebene hochgerechnet. Das Ergebnis: Allein in den drei untersuchten Kreisen wäre eine zusätzliche Einsparung von Kohlendioxid von jeweils mehreren tausend Tonnen im Jahr möglich, prozentual könnte allein durch eine verbesserte Grünabfallnutzung die Kohlendioxidminderung um nicht ganz ein Drittel (bis zu 29 Prozent) verbessert werden.

Die Bewertung erfolgte nach den erfassbaren Mengenpotenzialen sowie den bestehenden Entsorgungsstrukturen und wurde im Hinblick auf das Minderungspotenzial für Treibhausgas bewertet. Die Studie kommt weiter zu dem Ergebnis, dass in Schleswig-Holstein die insgesamt verwerteten Grünabfallmengen bei 59 Kilogramm Frischmasse Grünabfall pro Einwohner und Jahr und damit etwas über dem Bundesdurchschnitt von 54 Kilogramm liegen.

Die meisten Grünabfalle stammen mit ca. 168.000 Tonnen Frischmasse aus der landesweiten getrennten Grünabfallsammlung, bei der die Grünabfälle in immissionsschutzrechtlich genehmigten Anlagen erfasst und anschließend verwertet werden. Daneben gibt es jedoch weitere Grünabfallpotenziale, die noch nicht oder unzureichend erschlossen sind. So könnten beispielsweise jährlich ca. 123.000 Tonnen geeigneter Grasschnitt von Straßenrändern verwertet werden. Bei der Verwertung des Knickholzes und bei der Knickbewirtschaftung gibt es ebenfalls Optimierungsmöglichkeiten.

Grünabfälle können stofflich und energetisch verwertet werden. Die größten Kohlendioxid-Einsparpotenziale können laut Studie mit der kombinierten stofflichen und energetischen Verwertung und der Erschließung der bislang noch nicht genutzten Grünabfallpotenziale erreicht werden. Alle Ergebnisse der Studie sind jetzt im Internet unter www.mlur.schleswig-holstein.de abrufbar, Suchbegriff "Grünabfälle". (PD)
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